Weißes Haus entsendet Spitzel in Behörden

US-Präsident Donald Trump
Mindestens 16 Personen wurden vom Weißen Haus entsandt, um die Arbeit von Regierungsbehörden zu kontrollieren.

Es sieht nicht gut aus für Donald Trump nach zwei Monaten. Die Umfragewerte sind im Keller, auch sein zweiter Anlauf eines Einreisestopps wurde von einem Gericht aufgehoben, heute wird aller Voraussicht nach der FBI-Direktor James Comey Trumps Vorwürfe zurückweisen, Barack Obama habe den Trump Tower abhören lassen. Und auch Trumps Regierungsteam steht noch nicht, zahlreiche Postenbesetzungen sind noch offen und nachdem Donald Trump in der politischen Sphäre kaum verankert ist, fehlt ihm auch Personal, dem er vertraut.

Um diesen Zustand auszugleichen, hat das Weiße Haus nun offenbar mindestens 16 Personen in verschiedenste Regierungsbehörden von der Umweltschutzbehörde EPA (die Trump in seinem Budgerentwurf finanziell ausbluten will) bis zur Weltraumbehörde NASA entsandt, die Trumps Augen und Ohren dort sein sollen. Und berichten, ob die Behörden das umsetzen, was Trump politisch fordert. Sie berichten nicht an den jeweiligen Leiter der Behörde, sondern an einen der Vize-Stabschefs im Weißen Haus, Rick Dearborn.

Es ist ein unübliches Vorgehen, weder Barack Obama noch George Bush jr. oder Bill Clinton versuchten so, über die Arbeit in ihren Behörden informiert zu bleiben. Der Trump-Berater Newt Gingrich begründete das Vorgehen Trumps zur Washington Post, die darüber berichtete, so: "Wenn man den Sumpf austrocknen will, braucht man jemanden der auf die Krokodile aufpasst." Das Weiße Haus wollte den Bericht in der Washington Post nicht kommentieren.

Kommentare