Warum in Europa so unterschiedlich schnell geimpft wird

Warten auf die Corona-Impfung: Impfzentrum im Nizza, Frankreich
Kleines Malta - groß beim Impfen, Bulgarien als Schlusslicht, Österreich in der Mitte. Grund für diese Ungleichheit ist nicht nur der Impfstoffmangel.

Am Anfang stand das Ziel: Alle EU-Staaten sollen zu den gleichen Bedingungen und zum gleichen Zeitpunkt Zugang zu den Corona-Impfstoffen haben. Verteilt werden sollte nach dem Bevölkerungsschlüssel – Österreich, das zwei Prozent der EU-Bevölkerung stellt, stehen so zwei Prozent der 1,4 Milliarden von der EU-Kommission bestellten Impfdosen zu.

Doch rund zweieinhalb Monate, nachdem in der EU mit dem Impfen begonnen wurde, sieht das Bild ganz anders aus:  Von gleicher Verteilung keine Spur – wie auch Bundeskanzler Sebastian Kurz vergangene Woche monierte.

Da liegt das kleine Malta weit vorne, am weitesten von allen EU-Staaten. Während das Schlusslicht Bulgarien erst 4,5 Prozent seiner Bevölkerung mit einer Impfdosis versorgt hat. Österreich liegt mit rund einer Million verabreichter Dosen im europäischen Impf-Mittelfeld.

Wie kommt es nun zu diesen Unterschieden?Beim europäischen Impfweltmeister Großbritannien sind die Gründe schnell gefunden: Das ehemalige EU-Mitglied ging seinen eigenen Anti-Corona-Weg. Die britischen Gesundheitsbehörden erteilten als allererster europäischer Staat dem allerersten Corona-Impfstoff eine Notzulassung und begannen sofort, noch vor Weihnachten, mit  großem Elan zu impfen. Das geschieht seither mit Volldampf, quasi rund um die Uhr, sieben Tage die Woche.

Auch Impfstoff hat man in Großbritannien genug: Es gibt zwei Produktionsstätten von Astra Zeneca auf der Insel, die Zulieferung der britisch-schwedischen Pharmafirma funktioniert eindeutig besser als mit den EU-Partnern:

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