Warum Erdoğan plötzlich seine Liebe zu Europa entdeckt

Warum Erdoğan plötzlich seine Liebe zu Europa entdeckt
Mit dem Rücken zur Wand vollzieht der türkische Präsident eine zweifelhafte Kehrtwende. Eine Analyse über die wahren Hintergründe.

Kürzlich ließ einer der größten Machtstrategen der Welt mit einer überraschenden Kehrtwende aufhorchen: „Wir sehen uns in Europa, nirgendwo sonst.“ Das sagte ausgerechnet jener Mann, der die EU schärfstens, bisweilen unter der Gürtellinie attackierte – der türkische Staatspräsident Tayyip Erdoğan.

Ein Auszug: Seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron empfahl er im Rahmen des Karikaturenstreits nach der Enthauptung eines Pädagogen, seinen Geisteszustand überprüfen zu lassen. Europäische Führer beschimpfte der Autokrat wegen deren vermeintlicher Islamophobie als Faschisten und Nazis. Und dass Erdoğan auch davor nicht zurückschreckt, türkische Interessen militärisch durchzusetzen, bewies er im Sommer, als er umstrittene türkische Ölbohrungen vor der griechischen und zypriotischen Küste mit Kriegsschiffen absichern ließ.

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