Von Nadelstichen zu schmerzhaften Sanktionen: Wo Weißrussland verwundbar ist

Schlackeberg bei der Pottasche-Produktion in Weißrussland
Diktator Lukaschenko und die Staatsindustrie sollen getroffen werden / EU-Außenminister stimmen neuen Strafmaßnahmen zu

Dieses Mal sollen sie richtig schmerzen – die neuen Sanktionen gegen Europas „letzten Diktator“, den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko und die von ihm kontrollierte Staatsindustrie. Die gestern von den 27 EU-Außenministern in Luxemburg gebilligten Strafmaßnahmen zielen gegen das wirtschaftliche Rückgrat des Landes.

Vom westlichen Flugverkehr ist Weißrussland seit einem Monat bereits abgeschnitten. Zur Erinnerung: Die weißrussische Führung hatte im Mai ein Passagierflugzeug entführt, in Minsk zur Landung gezwungen und den jungen Blogger Roman Protassewitsch sowie dessen Freundin in ein Gefängnis geworfen.

Die EU reagierte sofort: EU-Maschinen dürfen den weißrussischen Luftraum seither nicht mehr überfliegen, belarussische Maschinen nicht mehr in der EU landen.

Doch Diktator Lukaschenko schien dies bisher wenig zu stören. Er suchte Rückendeckung bei Russlands Präsidenten Putin. Für eine Freilassung der zahlreichen verhafteten Regimegegner und den Stopp der Repressionen, wie sie die EU verlangt, gibt es keinerlei Anzeichen.

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