Kriegsvermisste im Kosovo: Die Angehörigen hoffen noch immer

Kriegsvermisste im Kosovo: Die Angehörigen hoffen noch immer
Jasmina und Selami suchen seit fast einem Vierteljahrhundert nach ihren Vätern. Nun kündigten der Kosovo und Serbien an, endlich gemeinsam nach den vielen Vermissten zu suchen.

In Jasmina Jovanovićs Kirche haben die Kerzenregale zwei Ebenen: Lichter für die Lebenden oben, für die Toten unten. „Wenn ich eine Kerze für meinen Vater anzünden will, weiß ich nicht, wo“, erzählt Jasmina mit zittriger Stimme.

Die 45-jährige Kosovo-Serbin ist eine von zahlreichen Angehörigen, deren Verwandte seit dem Kosovokrieg (1998-99) verschollen sind. Etwa 1.600 Vermisste sind es offiziell noch – die meisten von ihnen Kosovo-Albaner.

Was mit diesen Menschen geschehen ist, dazu gibt es viele Vermutungen. Experten glauben, dass es noch immer versteckte Massengräber in Serbien geben könnte. Vier solche wurden dort seit 1999 entdeckt – darin rund 950 tote Kosovo-Albaner. Der Vater, Onkel und Cousin des Unternehmers Selami Hoti waren nicht dabei. Wie Jasmina wartet auch er noch immer darauf, dass seine Verwandten auftauchen. Zwei seiner Brüder hat man nach dem Krieg ausgegraben.

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