Verkaufte Polizistin beschlagnahmte Fahrräder an Kollegen?

Verkaufte Polizistin beschlagnahmte Fahrräder an Kollegen?
Leipziger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Frau und "eine Vielzahl weiterer Beschuldigter".

Die skurrile Geschichte geht auf das Jahr 2012 zurück. Damals wurde in Leipzig, wenn man so will, die Soko "Fahrraddiebstahl" gegründet. Der Grund: Die ostdeutsche Stadt ist nicht nur wegen des Red-Bull-Fußballklubs "Rasenball Leipzig" bekannt, sondern auch als "Hauptstadt der Fahrraddiebe" in Deutschland. In keiner anderen Stadt werden mehr Drahtesel geklaut als in Leipzig.

Handel über Kleingartenverein

Das in den Jahren sichergestellte Diebsgut wurde verwahrt, bis die Versicherungen oder die Staatsanwaltschaft die Fahrräder zur Verschrottung oder zur gemeinnützigen Verwertung freigaben. Doch jetzt stellte sich laut "Dresdener Morgenpost" heraus, dass viele Räder an einen Kleingartenverein übertragen wurden. Das Pikante: Dessen Vorstand ist der Vater jener Beamtin, die für die polizeiliche Asservatenkammer für die Räder zuständig ist.

Schleuderpreise

Über diesen Verein sollen die Fahrräder zu Schleuderpreise von 50 bis 100 Euro weiterverkauft worden sein. Unter den Käufern sollen nicht nur Polizeikollegen der Frau gewesen sein, sondern möglicherweise auch Staatsanwälte und Richter. Insgesamt wird gegen 13 Beamte ermittelt.

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