Iran: Fortsetzung in Wien

Die zwei Treffen hinter den Kulissen sollen vor allem praktische Fragen klären.

Es wird kein Gipfel mit Medienrummel und feierlichem Politiker-Händeschütteln wie vor einigen Wochen in Genf, doch in Wien findet kommende Woche der nächste wichtige Schritt zur Entspannung mit dem Iran statt.

Iran: Fortsetzung in Wien
The flag of the International Atomic Energy Agency (IAEA) flies in front of its headquarters during a board of governors meeting in Vienna November 28, 2013. Iran has invited U.N. inspectors to visit a nuclear-related heavy water facility on December 8, their chief said on Thursday, a first concrete step under a plan to clarify concerns about Tehran's disputed nuclear programme. REUTERS/Heinz-Peter Bader (AUSTRIA - Tags: POLITICS ENERGY)
In Genf verhandelten die Außenminister desIranund der sogenannten 5+1-Staaten – also die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates plus Deutschland – ein Übergangsabkommen. In diesem ist festgelegt, wie der Iran sein umstrittenes Atomprogramm zurückfährt, zunächst einmal für sechs Monate. In Wien soll jetzt die konkrete Umsetzung dieses Übergangsabkommens besprochen werden. Wie in Teheran auf Anfrage des KURIER bestätigt wurde, ist das voraussichtliche Datum des Treffens der 9. und 10. Dezember. EU-Außenministerin Catherine Ashton, die schon den Genfer Gipfel koordiniert hatte, bestätigte ebenfalls das Treffen, wollte aber das genaue Datum nicht endgültig fixieren. Experten aller Verhandlungsteams werden zu den Gesprächen nach Wien reisen.

Erste Ergebnisse der UN-Inspektionen aus dem Iran werden ebenfalls in Wien erwartet. So werden die Inspektoren der UN-Atombehörde IAEO über ihren Besuch in Arak berichten. Der dortige mit Plutonium betriebene Reaktor zählt ja zu den Sorgenkindern des Westens, da Plutonium auch für den Bau einer Atombombe eingesetzt werden kann. Ein Baustopp in Arak ist Teil des Genfer Abkommens. Auch die weiteren geplanten Inspektionen des Atomprogramms werden Thema in Wien sein. Der Iran hat ja zugestimmt, dass von nun auch unangemeldete Besuche der IAEO in seinen Reaktoren und Nuklearanlagen möglich sind.

Dass der Iran all diese Vorgaben einhält, ist die Voraussetzung für die Verhandlungen im nächsten Jahr. Dabei soll dann ein endgültiger Plan für die Zukunft des Atomprogramms und ein Ende der Sanktionen gegen das Land festgelegt werden .

Viel öffentliches Aufsehen um die Wiener Verhandlungsrunde ist nicht zu erwarten. Schon bei den letzten Experten-Gesprächen dieser Art in Wien wurde sogar der Tagungsort bis zuletzt geheim gehalten. Erfahrene Beobachter erwarten lediglich kurze Statements der beteiligten Verhandler im Anschluss. „Die fliegen ein“, so ein erfahrener Beobachter, „und gleich nachher wieder aus.“

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