Venezuelas Präsident nennt argentinischen Wahlsieger "Neonazi"

Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro
"Das Auftauchen eines Rechtsextremisten mit einem kolonialen Projekt ist eine schreckliche Bedrohung", sagt Maduro über den Wahlsieger Javier Milei.

Der linke venezolanische Präsident Nicolás Maduro hat den Rechtspopulisten Javier Milei nach dessen Wahlsieg bei der Präsidentenwahl in Argentinien als "Neonazi" bezeichnet. "Der rechtsextreme Neonazi hat in Argentinien gewonnen", sagte Maduro am Montag im Staatsfernsehen seines Landes. Das Auftauchen "eines Rechtsextremisten mit einem kolonialen Projekt" sei "eine schreckliche Bedrohung".

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Maduro, der immer wieder gegen die USA wettert, warf Milei vor, "vor dem nordamerikanischen Imperialismus auf die Knie" zu gehen und "das Projekt" der in den 1970er Jahren in Argentinien, Chile und Uruguay errichteten, rechten Diktaturen fortsetzen zu wollen.

Radikale Wirtschafts- und Finanzpläne

Milei hatte sich bei der Stichwahl am Sonntag klar mit 55,6 Prozent gegen seinen Rivalen, Wirtschaftsminister Sergio Massa, durchgesetzt. Viele Argentinierinnen und Argentinier erwarten von Milei, dass er das südamerikanische Land aus seiner schlimmen Wirtschaftskrise herausführt. Im Wahlkampf hatte Milei nicht nur mit seinen radikalen Wirtschafts- und Finanzplänen für Furore gesorgt. Der 53-jährige, ultra-liberale Ökonom sprach sich auch gegen Abtreibungen und Sexualkundeunterricht aus und leugnete den menschengemachten Klimawandel.

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Maduro seinerseits war 2018 erneut zum Präsidenten Venezuelas gewählt worden. Seine Wiederwahl war von einem Teil der internationalen Gemeinschaft aufgrund von Betrugsvorwürfen seitens der wichtigsten politischen Oppositionsparteien als unrechtmäßig abgelehnt worden.

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