Revolution mit Kettensäge: Wie Javier Milei Argentinien umkrempeln will

Revolution mit Kettensäge: Wie Javier Milei Argentinien umkrempeln will
Der selbst ernannte „Anarchokapitalist“ Javier Milei wird neuer Präsident Argentiniens. Er will die Sozialausgaben massiv kürzen und den US-Dollar einführen. Aber kann er das überhaupt?

Aus Buenos Aires Tobias Käufer

Um Mitternacht stieg die große Party am weltberühmten Obelisken. Dort, wo die Argentinier vor knapp einem Jahr den Sieg bei der Fußball-Weltmeisterschaft feierten, versammelten sich nun Tausende, meist junge Menschen, um den Wahltriumph des libertären Ökonomen Javier Milei zu feiern. 

Mehr dazu: "Anarchokapitalist" Milei gewinnt Stichwahl in Argentinien

„Libertad, Libertad“-Sprechchöre („Freiheit, Freiheit“) waren zu hören. Und dann Erstaunliches zu beobachten: die jungen Demonstranten begannen, ihren eigenen Müll wegzuräumen. "Wir wollen ein besseres Argentinien", rief einer der Feiernden. "Wir wollen, dass er das Land in Ordnung bringt", sagt Fernanda (19), die mit ihren Freundinnen Selfies von der historischen Nacht macht. "Es muss sich etwas ändern. Wir brauchen wieder eine Zukunft."

Die 19-jährige Fernanda (19, l.) feiert mit ihrer Freundin den Wahlsieg des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei auf der Avinguda de Mayo in Buenos Aires.

Die Milei-Wählerin bringt damit die Kernbotschaft des Wahlabends auf den Punkt: Vor allem die jungen Argentinier haben dem Wirtschaftswissenschaftler Javier Milei den Auftrag erteilt, den ökonomischen Sanierungsfall in Angriff zu nehmen.

Kommentare