Stichwahl in Argentinien: Zwischen Papst, Peron und Perücke
aus Buenos Aires Tobias Käufer
Am Ende des letzten TV-Duells vor der Stichwahl um das argentinische Präsidentenamt am vergangenen Sonntag klatschte der Kandidat des linksperonistischen Regierungslagers Sergio Massa zufrieden Beifall, während der ultrarechte Herausforderer Javier Milei wie ein zerstreuter Professor nervös seine Papiere zusammensuchte.
Ein Bild mit Symbolwert: „Massa hat der Debatte seine Agenda aufgedrückt und Milei nicht die Chance gegeben, mit der Wirtschaftskrise zu punkten“, kommentierte die konservative Zeitung La Nacion.
Auf die gegnerische Taktik nicht vorbereitet
Milei war offenbar nur auf Angriff eingestellt und fand keinen Weg gegen die auf ihn einprasselnden Fragen. Irritiert griff er sich bisweilen an die auffällige Haarpracht, die ihm den Spitznamen „Perücke“ einbrachte.
Dann aber kamen die ersten Zweifel auf, niedergeschrieben von der Zeitung Clarin: „Hat Massa mit seiner aggressiven, einschüchternden Art auch die unentschlossenen Wähler erreicht oder hat er sie nicht sogar verschreckt?“
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