USA

Obama besuchte Moschee

Obama: Besuch in der Moschee in Baltimore.
Der Präsident will die Stimmung befrieden und kritisiert anti-muslimische Rhetorik.

US-Präsident Barack Obama hat die Rhetorik von Politikern gegen Muslime kritisiert - und damit kaum verhohlen den rechtspopulistischen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angegriffen.

Beim Besuch einer Moschee in den USA - dem ersten seiner Amtszeit - sagte Obama am Mittwoch in Baltimore, in jüngster Zeit sei "unverzeihliche politische Rhetorik" gegen in den USA lebende Muslime zu hören gewesen. Diese habe "in unserem Land keinen Platz".

Trump hatte im Dezember eine Schließung der US-Grenzen für Muslime gefordert. Der Präsident kritisierte das "schwer verzerrte Bild", das viele Medien und Filme von Muslimen zeichneten. Viel zu oft verwechselten Menschen die Taten von Attentätern mit den Überzeugungen der gesamten Religion, klagte Obama.

Obama besuchte Moschee
US President Barack Obama arrives wearing socks to speak at the Islamic Society of Baltimore, in Windsor Mill, Maryland on February 3, 2016. / AFP / MANDEL NGAN

Politische Lager gespalten

Die angespannte Stimmung gegenüber Muslimen lässt die politischen Lager im US-Wahlkampf auseinanderdriften. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts Pew Research Center hervor.

Die Mehrheit unter den Anhängern der konservativ ausgerichteten Republikaner wünscht sich demnach, dass sich der nächste Präsident unverblümt und kritisch zum Islam äußert (65 Prozent). Darunter halten mehr als 60 Prozent Donald Trump oder Ted Cruz für einen guten Präsidenten.

Bei den Demokraten von Amtsinhaber Barack Obama mahnt die Mehrheit zur Vorsicht gegenüber pauschaler Kritik (70 Prozent).

Etwa die Hälfte der befragten Republikaner ist der Meinung, dass "einige" Muslime antiamerikanisch eingestellt sind. Bei den Demokraten glauben das nur 34 Prozent. Im Jahr 2002 lag der Anteil in beiden politischen Lagern noch gleich hoch - bei rund 35 Prozent.

Diskriminierung nimmt zu

Obama besuchte Moschee
A Girl Scout, who is a member of the color guard, wears a US flag headscarf while waiting for US President Barack Obama to speak at the Islamic Society of Baltimore, in Windsor Mill, Maryland on February 3, 2016. Obama offered an impassioned rebuttal of "inexcusable" Republican election rhetoric against Muslims Wednesday, on his first trip to an American mosque since becoming president seven years ago. / AFP / MANDEL NGAN
In einer Frage sind sich Demokraten und Republikaner einig: Diskriminierung gegenüber muslimischen US-Bürgern nimmt zu. Dieser Meinung sind rund drei Viertel aller Befragten. Nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung sind Muslime.

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