USA: Erhängte Afroamerikaner - Zweifel an Suiziden

Los Angeles protest in wake of George Floyd death in Minneapolis
In Kalilfornien waren zwei Afroamerikaner an Bäumen erhängt gefunden worden. Zunächst ging die Polizei von Suiziden aus, ermittelt jetzt aber doch.

Nach dem Tod zweier Afroamerikaner, die in Südkalifornien an Bäumen erhängt aufgefunden wurden, haben die US-Bundespolizei FBI, die Justizbehörde und der Sheriff des Bezirks Los Angeles Ermittlungen aufgenommen.

In beiden Fällen war die örtliche Polizei nach ersten Untersuchungen von wahrscheinlichen Suiziden ausgegangen, berichteten die Sender CNN und ABC am Dienstag (Ortszeit).

Die Familie des 24-jährigen Robert Fuller, dessen Leiche am 10. Juni an einem öffentlichen Platz in der Ortschaft Palmdale gefunden worden war, hat Zweifel an einem Suizid geäußert.

Am vergangenen Samstag hatte sich tausende Demonstranten in Palmdale versammelt. Sie forderten eine gründliche Aufklärung des Falls.

"Wir wollen die Wahrheit herausfinden, was wirklich passiert ist", sagte Fullers Schwester Diamond Alexander. Dass ihr Bruder Suizid begangen hat, bezweifelt sie. "Mein Bruder war nicht selbstmordgefährdet. Er war ein Kämpfer."

Zehn Tage zuvor war ein 38-jähriger Schwarzer in einer Obdachlosensiedlung in Victorville, rund 80 Kilometer von Palmdale entfernt, an einem Baum hängend entdeckt worden. Die Polizei im Bezirk San Bernardino teilte mit, es seien keine Hinweise auf Fremdverschulden gefunden worden. Die Ermittlungen würden aber noch andauern.

Nach dem gewaltsamen Tod mehrerer Schwarzer durch Polizisten an verschiedenen Orten im Land ist es in den vergangenen Wochen in den USA zu Massenprotesten gekommen. Sie richten sich gegen Polizeigewalt, rassistisch motivierte Übergriffe und die anhaltende Diskriminierung von Afroamerikanern.

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