Foto berührt das Netz: Schwarzer Aktivist rettet Gegendemonstranten
Am Samstag kam es in London bei einem Aufmarsch von "Black Lives Matter"-Aktivisten erneut zu Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten, bei der auch die Fäuste flogen. Als ein Gegendemonstrant zu Boden ging, half ihm der schwarze Aktivist Patrick Hutchinson mit seinen Freunden und trug ihn aus der Gefahrenzone. Die Fotos der Szene gelten in sozialen Netzwerken schon jetzt als ikonisch.
Hutchinson wird für seine Zivilcourage als Held gefeiert. Dieser meinte gegenüber dem britischen Sender Channel 4: "Sein Leben war in Gefahr. Also bin ich runter, hab ihn aufgehoben und auf meine Schulter gelegt und bin mit ihm in Richtung der Polizei gelaufen." Hutchinson weiter: "In so einem Moment denkst du nicht. Du tust einfach, was du tun musst." Und: "Wir haben jemanden davor gerettet, getötet zu werden."
Hutchinson, der laut Medienberichten Fitnesstrainer ist, sieht gewisse Parallelen zum Fall George Floyd, der am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz ums Leben kam, was weltweite Massenproteste gegen Rassismus zur Folge hatte. "Wenn die anderen drei Polizisten, so wie wir, eingeschritten wären und ihren Kollegen gestoppt hätten, wäre George Floyd noch am Leben", so Hutchinson.
Laut Guardian war Hutchinson mit Freunden auf der Demonstration, um "für Sicherheit zu sorgen". Die Vertreter der Gruppe beherrschen diverse Kampfsportarten und arbeiten auch in der Security-Szene. Über den "Geretteten" ist derweil nicht bekannt - außer seine weiße Hautfarbe. Der deutsche Spiegel schreibt von einem "mutmaßlich Rechten". Der Mann soll bereits benommen gewesen sein, als er gerettet wurde.
"Von Extremisten übernommen"
Premierminister Boris Johnson hatte am Freitag gesagt, die Proteste seien "von Extremisten übernommen worden". Er nannte den Angriff auf Statuen "beschämend" und verurteilte zudem das "rassistischer rücksichtslose Vorgehen" rechter Gegendemonstranten. Mehrere Londoner Denkmäler wurden vorsorglich verpackt, darunter eine Statue von Winston Churchill, auf die jemand vor etwa zwei Wochen das Wort "Rassist" geschrieben hatte.
Während rechte Gegendemonstranten vorgeblich ebenfalls die Statuen beschützen wollten, gleichzeitig allerdings Anti-Rassismus-Aktivisten mit Gegenständen bewarfen, Polizisten attackierten und "England, England!" skandierten, zeigten sich auch die Black-Lives-Matter-Gruppierungen gewaltbereit.
Im Fall des geretteten Demonstranten dürfte Hutchinson jedenfalls Schlimmeres verhindert haben. Claudia Webbe, Parlamentsabgeordnete für die Labour Partei, twitterte über Hutchinson: “Ein Nationalheld – so sieht Menschlichkeit aus.”
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