USA: "Das Virus sitzt im Weißen Haus"

Höchstrichterin Ruth Bader Ginsburg starb mit 87. US-Präsident Trump will die Republikaner-Mehrheit im Gericht ausbauen
Gloria Steinem, Aushängeschild der US-Frauenrechtsbewegung, über Donald Trump und ihre verstorbene Freundin, die Höchstrichterin Ruth Bader Ginsburg.

„Mein inbrünstigster Wunsch ist, dass ich nicht ersetzt werde, bis ein neuer Präsident im Amt ist.“ Das hat die Ende vergangener Woche verstorbene amerikanische Supreme-Court-Richterin Ruth Bader Ginsburg (RBG) laut ihrer Enkelin Clara Spera kurz vor ihrem Tod gesagt. Die Republikaner im Senat halten dennoch an einer schnellen Abstimmung über die Nachfolge der Richterin und Frauenrechtlerin (siehe auch Seite 22) fest. Mehrheitsführer Mitch McConnell sagte, der Senat werde noch heuer über einen/eine von US-Präsident Donald Trump nominierten KandidatIn abstimmen. Die Demokraten fordern, dass der Posten im einflussreichen Obersten US-Gericht erst vom Sieger bei der Präsidentenwahl am 3. November besetzt wird. Der Sieger wird am 20. Jänner vereidigt.

KURIER: Sie waren mit Ruth Bader Ginsburg befreundet. Seit wann kannten Sie einander?

Gloria Steinem: Wir waren dieselbe Generation und lernten uns in den 1970er-Jahren durch gemeinsame Arbeit für die ACLU (Amerikanische Bürgerrechtsvereinigung) kennen. In den vergangenen Jahren traf ich sie öfter zum Teetrinken in ihrem wunderschönen Büro im Obersten Gerichtshof. Ihr Tod trifft mich sehr hart.

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