Trump besetzt sein Sicherheitsteam mit Hardlinern

Jeff Sessions
Jeff Sessions, republikanischer Senator aus Alabama, wird Justizminister, Ex-General Michael Flynn nationaler Sicherheitsberater und Abgeordneter Mike Pompeo CIA-Chef.

Das Rätselraten über Trumps Sicherheitsteam hat ein Ende. Den Posten des Justizministers und Chefanklägers bekommt der erzkonservative Senator aus Alabama Jeff Sessions. Das National Journal sieht ihn als einen der fünf konservativsten Senatoren der USA. Er hat sich wiederholt gegen jede Form der Einwanderung gewandt, bezweifelt den Klimawandel und hatte sich wiederholt Vorwürfen des Rassismus zu erwehren. Er ist seit 20 Jahren Senator und in seinem Heimatstaat sehr beliebt.

Der Ex-General Michael Flynn wird nationaler Sicherheitsberater und der bisherige Abgeordnete Mike Pompeo Chef des Geheimdienstes CIA. Die Namen der drei waren schon zuvor durchgesickert. Der künftige Justizminister Sessions sei ein "Weltklassejurist", der von Rechtswissenchaftern bewundert werde, teilte der rechtspopulistische Präsident Trump in seiner unverkennbaren Art mit. Der neue CIA-Direktor Pompeo sei ein "brillanter und unerbittlicher Anführer", Flynn werde ihm als nationaler Sicherheitsberater beistehen "um den radikalen islamistischen Terrorismus zu besiegen".

Pompeo gehört dem US-Abgeordnetenhaus seit 2010 an und vertritt den Bundesstaat Kansas. Er war im Wahlkampf ein profilierter Kritiker der Demokratin Hillary Clinton. Pompeo unterstützte FBI-Direktor James Comey öffentlich darin, kurz vor der Präsidentenwahl das Thema ihres privaten E-Mail-Servers neu anzugehen.

Pompeo gilt als Anhänger der konservativen Tea Party, die die Republikaner vor einigen Jahren weiter nach rechts getrieben hat. Er ist Mitglied im Geheimdienstausschuss und wird als enger Vertrauter des designierten US-Vizepräsidenten Mike Pence beschrieben. Pompeo ist Absolvent der Militärakademie West Point und der Universität Harvard.

Romney als Außenminister?

Am Donnerstag hatte Trump zudem Nikki Haley empfangen. Die Gouverneurin South Carolinas war im Zusammenhang mit einem Streit um die Südstaatenflagge bekannt geworden. Als Nachfahrin indischer Einwanderer und als Frau würde sie aus Trumps Kandidatenriege weißer Männer herausragen.

Für eine Überraschung sorgte der hoch gehandelte Newt Gingrich. Der ehemalige Sprecher des Abgeordnetenhauses sagte der Washington Post, er werde einer Regierung Trumps nicht angehören. Gingrich galt auch als Kandidat für das Außenministerium. Abgesagt hat auch der einzige Schwarze im Feld, der Ex-Kinderneurochirurg Ben Carson.

Offen blieb zunächst die Rolle Jared Kushners. Angeblich drängt Trump seinen Schwiegersohn zur Übernahme eines Postens im Weißen Haus, aber ein Gesetz gegen Vetternwirtschaft macht das sehr schwierig. Medienberichten zufolge prüft Kushner, der Immobilienunternehmer ist und den New Yorker Observer besitzt, rechtliche Auswege.

Mitt Romney, eigentlich ein Kritiker Trumps im Wahlkampf, wird außerdem aktuell als US-Außenminister gehandelt.

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