US-Proteste: New Yorks Bürgermeister verspricht Polizei-Reform

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Bill de Blasio will die Arbeit der Beamten überprüfen und überarbeiten - mit Hilfe der Gemeinschaft.

Nach tagelangen Protesten gegen Rassismus und Polizeibrutalität hat New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio eine Reform der Polizeiarbeit in der Millionenmetropole versprochen. "Unsere Verwaltung wird die Vorgaben dazu, wie die NYPD Zwang ausübt, überprüfen und wenn nötig reformieren, und wir werden die Menschen dieser Stadt dabei einbinden", sagte der Demokrat am Donnerstag. Bereits Anfang der Woche hatte er eine Überprüfung angekündigt.

"Wir werden weiter reformieren, wir werden weiter Brücken zwischen der Polizei und der Gemeinschaft bauen, wir werden uns weiter zu einer sichereren und gerechteren Stadt entwickeln", betonte De Blasio in einer Aussendung. Auch am Mittwoch und in der Nacht auf Donnerstag hatten wieder Tausende Menschen weitestgehend friedlich in New York für ein Ende des Rassismus und für Gerechtigkeit für den bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommenen Afroamerikaner George Floyd demonstriert. Es gab nur einige Berichte über Gewalt - gegen Demonstranten wie Polizisten - am Rande der Proteste.

Viele Demonstranten setzten sich über die Ausgangssperre um 20.00 Uhr Ortszeit hinweg, wogegen die Polizei diesmal härter vorging. Es kam zu zahlreichen Festnahmen. "Wenn wir diese großen Ansammlungen haben, besonders in Gegenden, wo es zuvor diese Plünderungen gab, dann gibt es keine Toleranz mehr", sagte Polizei-Abteilungsleiter Terence Monahan. "Sie müssen von den Straßen runter. Eine Ausgangssperre um 20 Uhr - wir haben ihnen bis 21 Uhr gegeben. Und dann gab es immer noch keine Anzeichen, dass sie die Straßen verlassen würden." Die nächtliche Ausgangssperre gilt seit Montag und vorerst noch bis einschließlich Sonntag.

In Las Vegas wurden unterdessen drei mutmaßliche Rechtsextremisten wegen des Verdachts festgenommen, sich unter die derzeitigen Demonstrationen gegen Rassismus gemischt und zu Gewalt angestachelt zu haben. Die drei Männer im Alter zwischen 23 und 40 Jahren hätten die "legitime Wut" der friedlichen Demonstranten für ihre eigenen "extremistischen Bestrebungen" ausnutzen wollen, erklärte der für den Bundesstaat Nevada zuständige Bundesanwalt Nicholas Trutanich. Die drei Festgenommenen gehören demnach einer rechtsextremistischen Gruppe an.

In Minneapolis findet am Donnerstag (13.00 Uhr Ortszeit; 19.00 Uhr MESZ) eine Trauerfeier für Floyd statt, bevor er am Dienstag in der texanischen Stadt Houston beigesetzt werden soll.

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