Hillarys Wahlkampfkasse ist gut gefüllt

Hillary Clinton zieht in den teuersten US-Wahlkampf aller Zeiten
Tricks mit Millionen: Neue Super PACs umgehen Spendengrenzen. Geldverteilung läuft an.

Jetzt endlich ist es offiziell. Hillary Clinton wird am Sonntag ihre Kandidatur für das US-Präsidentenamt verkünden. Im Hintergrund aber läuft die Wahlkampf-Maschinerie der ehemaligen First Lady seit Monaten, gilt es doch, die Grundvoraussetzung für einen US-Wahlkampf zu schaffen: Hunderte Millionen Dollar in der Wahlkampfkasse. Zwei Milliarden Dollar hat die letzte Präsidentschaftswahl 2012 insgesamt gekostet, ein Rekord, der diesmal sicher überboten wird.

Super PACs ("Political Action Committee") nennt man die Finanzierungsmaschinen, von denen meist mehrere hinter jedem Präsidentschaftswerber postiert sind, lange bevor die Kampagne auch nur begonnen hat.

Offizielle Wahlkampf-Spenden sind in den USA eigentlich streng limitiert und kontrolliert. Die Super PACs umgehen diese Beschränkungen, indem sie offiziell völlig getrennt von den Kandidaten agieren. Sie machen einfach Werbung für ihn und seine Hauptanliegen oder – was im letzten Wahlkampf noch viel wichtiger war – attackieren seine Gegner mit allen Mitteln. Eine hinter Mitt Romney stehende Super PAC verwendete 90 Prozent seines 150-Millionen-Budgets, um Barack Obama schlechtzumachen und vor seinen angeblich skrupellosen Steuerplänen zu warnen. Romney verlor trotz all der Untergriffe klar gegen den Amtsinhaber. Man hatte die Negativ-Werbung schlicht übertrieben.

"Ready for Hillary"

Inzwischen aber haben politische Strategen neue Methoden ausgelotet, um die Grenzen zwischen den Super PACs und den Kandidaten noch weiter aufzuweichen. Schließlich müssen moderne Kampagnen in Zeiten von facebook, twitter und Co. die potenziellen Wähler viel gezielter ansprechen. Die millionenschweren Super PACs müssen sich also besser mit dem Kandidaten und seinem Team koordinieren. Flächendeckende TV-Gräuelpropaganda, das hat die 2012-Wahl klar gezeigt, hat gegen punktgenau lancierte Kampagnen – online und persönlich an der Haustür – keine Chance.

Hybrid PACs nennt sich das neue Produkt, das mithilfe einiger juristischer Tricks mit dem Kandidaten direkt zusammenarbeiten kann, solange es sich nur von seinem Wahlkampf-Büro fernhält. "Ready for Hillary" heißt Clintons Finanzierungsmaschine, und sie hat bereits in mehr als der Hälfte der US-Bundesstaaten Geld an Parteiorganisationen und wahlkämpfende Gruppen verteilt: Fast 200 Millionen Dollar.

Doch auch die republikanischen Gegner haben ihre Taschen längst gut gefüllt, allen voran der Texaner Ted Cruz. Hinter ihm stehen einige der mächtigsten Unternehmer des erzkonservativen Bundesstaates – und die geben sich selbstsicher: "Wir wollen garantieren, das Cruz gegen jeden Gegner bestehen kann."

Hillary im Wandel der Zeit

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