US-Präsident Biden sieht Start einer neuen Ära der Diplomatie
"Während wir diese Zeit des unerbittlichen Krieges beenden, eröffnen wir eine neue Ära der unerbittlichen Diplomatie", sagte Biden am Dienstag bei seiner ersten Rede vor der UN-Vollversammlung als US-Präsident. Militärische Gewalt müsse lediglich als letztes Mittel genutzt werden.
"Mehr Zusammenarbeit"
Die letzten US-Truppen hatten Afghanistan Ende August verlassen. Damit endete der internationale Militäreinsatz in dem Land nach fast 20 Jahren. Bidens Regierung hatte wegen des Truppenabzugs zuletzt international einigen Unmut ausgelöst. Der US-Präsident hatte seine Abzugspläne trotz Warnungen von Experten und entgegen der Linie internationaler Partner rigoros durchgezogen und seine Entscheidung trotz des Chaos beim Abzug vehement verteidigt.
Biden nutzte seinen Auftritt bei der UN-Generaldebatte für ein klares Bekenntnis zum Multilateralismus und zu internationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen. Die Sicherheit, der Wohlstand und die Freiheit der Staatengemeinschaft sei so verwoben wie nie zuvor. "Und deshalb glaube ich, dass wir zusammenarbeiten müssen wie nie zuvor."
Die USA seien zurück am Tisch internationaler Foren wie den Vereinten Nationen. Die Welt stehe an einem Wendepunkt, man stehe angesichts großer Herausforderungen wie der Klimakrise vor einem "entscheidenden Jahrzehnt".
Erstmals stehe vor der UN-Vollversammlung ein US-Präsident, der sich in keinem Krieg befinde, so Biden.
Harter Wettbewerb - aber kein Kalter Krieg
In Richtung China - ohne China aber explizit zu erwähnen - kamen versöhnliche Worte des US-Präsdienten. Die Vereinigten Staaten wollen keinen "neuen Kalten Krieg" mit China, so Biden vor der UNO. Die Vereinigten Staaten wollten keine Spaltung der Welt in starre Blöcke. Die großen Mächte der Welt hätten die Verantwortung, ihre internationalen Beziehungen achtsam zu gestalten. „Also kippen wir nicht von einem verantwortungsvollen Wettbewerb in einen Konflikt.“ Der US-Präsident stellte dabei klar, die USA seien bereit für harten Wettbewerb, träten ein für Partner und Verbündete, und stellten sich allen Versuchen stärkerer Länder entgegen, schwächere Länder zu dominieren
Kontrast zu Trump
Bidens erster UN-Auftritt als US-Präsident wird von vielen als Highlight der Vollversammlung gesehen. Sein Vorgänger Donald Trump hatte die Bühne Jahr für Jahr genutzt, um seine „America First“-Politik der Alleingänge zu bewerben. Biden dagegen ist mit dem Versprechen angetreten, die internationale Zusammenarbeit in allen Bereichen wieder zu stärken.
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