Es besteht der Verdacht, dass einige der Taliban nach Europa ausgeflogen worden sind.
Innenminister Gérard Darmanin sagte, der Mann habe „offensichtlich eine Verbindung zu den Taliban“, er habe aber der französischen Armee bei der Evakuierung von Landsleuten und Afghanen geholfen. Die Zeitung Le Monde berichtete unter Berufung auf ein offizielles Dokument, dass dieser Mann zugegeben habe, in den Tagen vor dem 18. August für einen Taliban-Checkpoint in Kabul verantwortlich gewesen zu sein und deshalb Waffen getragen zu haben.
Die vier anderen Personen, die unter behördlicher Beobachtung stehen, stammen offenbar aus dem Umfeld des Mannes.
Die Franzosen haben bisher fast 2.000 Landsleute, afghanische Aktivisten sowie Ortskräfte aus Kabul ausgeflogen. Seit den Terroranschlägen von Paris und Nizza scannen sie die Einwanderer schärfer. Seit dem Anschlag auf das Bataclan am 13. November 2015 in Paris mit 89 Toten im Theater und 38 in den umliegenden Cafés und Restaurants, weiß man, dass sich eine Menge IS-Leute unter die Flüchtlinge, die über die Balkanroute kamen, gemischt hatten, in der Absicht, Terroranschläge zu verüben. Das kam bei den Ermittlungen über die Hintermänner der drei Terroristen heraus.
In Deutschland wurde am Sonntag bekannt, dass ein krimineller Afghane, der vor Kurzem abgeschoben worden war, mit einem Evakuierungsflieger aus Kabul zurück nach Deutschland gekommen ist. Womöglich kein Einzelfall. Das Innenministerium spricht von einer „niedrigen einstelligen Zahl“ von Personen, die zunächst wegen schwerer Straftaten abgeschoben wurden und wieder im Land seien. Das deutsche Verteidigungsministerium erklärte daraufhin, dass ein Datenabgleich durch Fingerabdruck-Scan vor dem Abflug nicht machbar gewesen sei. Die Einsatzkräfte kontrollieren aber Ausweise und untersuchen die Ausreisewilligen auf gefährliche Gegenstände, heißt es.
Susanne Bobek
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