UNO: Dramatische Sicherheitslage in Mali

UNO: Dramatische Sicherheitslage in Mali
Über 300 Zivilisten in den ersten drei Monaten des Jahres getötet.

Die Sicherheitslage in Mali hat sich nach Angaben der Vereinten Nationen drastisch verschlechtert. In den ersten drei Monaten dieses Jahres seien über 300 Zivilisten bei Attacken von Militär oder von Islamisten getötet worden, heißt es in einem am Montag veröffentlichten UNO-Bericht. Dies stelle einen Anstieg der Tötungen um 324 Prozent im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2021 dar.

In Mali hat das Militär 2020 gegen die Regierung geputscht - seitdem stellt es die Regierung. Die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Kampf gegen Islamisten haben die Militärs beendet und stattdessen die russische Söldnergruppe Wagner engagiert.

Der UNO-geführte Einsatz in Mali MINUSMA hat 320 Menschenrechtsverletzungen durch das malische Militär zwischen Jänner und März registriert. Die schwersten Fälle sollen sich im Ort Moura ereignet haben. Dort sollen malische Militärs und weiße Kämpfer Dutzende Menschen getötet haben, die in Verdacht standen, mit Islamisten in Verbindung zu stehen. Der deutsche Bundestag hat Freitag vor einer Woche die Beteiligung der Bundeswehr am MINUSMA-Einsatz in Mali verlängert.

Die Europäische Union reduzierte im April ihre militärische Ausbildungsmission im westafrikanischen Krisenstaat Mali drastisch. Das österreichische Bundesheer ist im Land an der EU-Mission EUTM und an der UNO-Mission MINUSMA mit insgesamt rund 90 Soldaten beteiligt. EUTM wird seit Ende vergangenen Jahres vom österreichischen Brigadier Christian Riener geleitet.

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