Ungarn: Neue Initiative formiert sich gegen Viktor Orban

Viktor Orban könnte den Bogen für die EVP überspannt haben.
Aus "Angst vor Parteistaat": Bewegung "Ungarn gehört einem Jeden" will Opposition vereinen.

Die Bewegung "Ungarn gehört einem Jeden" ist am Sonntagnachmittag in Budapest offiziell gegründet worden. Ihr Ziel besteht in der Schaffung der Einheit der Opposition, deren Katalysator sie sein will. Zu den Gründern der Bewegung gehört Peter Marki-Zay, der sich 2018 als Unabhängiger mit Unterstützung der Opposition den Bürgermeistersitz in der südungarischen Stadt Hodmezövasarhely sichern konnte.

Rede von 4.000 Sympathisanten

Die Stadt galt jahrelang als Hochburg der rechtskonservativen Regierungspartei Fidesz. "Der Zusammenschluss ist vollzogen, vor dem die Macht zittert", betonte Marki-Zay auf der Gründungssitzung. Als Vorsitzender der Bewegung erinnerte er daran, dass sich seit dem 1. Jänner mehr als 4.000 Sympathisanten der Bewegung anschlossen, die in mehr als 600 Gemeinden präsent sei. An der Veranstaltung hatten Vertreter der parlamentarischen Oppositionsparteien, oppositionelle Bürgermeister und EU-Abgeordnete teilgenommen, schrieb das Internetportal Index.hu.

Marki-Zay betonte in seiner Rede, dass viele Menschen in Ungarn Angst hätten vor dem "Parteistaat" und forderte zugleich zum Zusammenschluss auf: "Wir haben ein Leben und eine Heimat, stellt euch dieser Herausforderung", betonte der Bürgermeister. In seiner Stadt hätten die Menschen gezeigt, dass der Zusammenschluss möglich sei, vor dem Fidesz sich fürchte. Die Bewegung wolle nicht zur Partei werden, sondern sieht sich als Brücke zwischen den Parteien und Wählern. In regierungsnahen Medien wurde Marki-Zay bereits als "Bauer auf dem Schachbrett" des ungarischstämmigen US-Milliardärs George Soros bezeichnet, der als Staatsfeind Nummer Eins von Orban gilt.

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