Klimaschutzabkommen: UN-Generalsekretär fordert Umsetzung

Antonio Guterres
Es sei auch für die USA wichtig, nicht aus dem Abkommen auszusteigen, sagte Guterres. Der Klimawandel sei nicht zu leugnen.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens eingefordert. Dies sei "absolut wesentlich", sagte Guterres am Dienstag in seiner ersten großen Rede zum Klima an der New York University. Die Welt müsse ihre Verpflichtungen aus dem Abkommen von 2015 "mit gesteigertem Ehrgeiz" erfüllen.

Guterres nannte die US-Regierung nicht direkt - Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf den Ausstieg aus dem Pariser Abkommen angekündigt, sich aber nach seinem Antritt nicht festgelegt. Guterres sagte nun: "Wenn irgendeine Regierung am globalen Willen und Bedarf dieses Abkommens anzweifelt, ist das ein Grund für alle anderen, sich noch stärker zusammenzuschließen."

Die Welt müsse alles tun, um "unseren Ehrgeiz und Handlungen zu steigern, bis wir die Emissionskurve umkehren und die globale Erwärmung verlangsamen können", fügte Guterres hinzu. Auf eine Frage aus dem Publikum nach seiner Rede sagte der UN-Generalsekretär, er sei der Meinung, dass es für die USA wichtig wäre, nicht aus dem Klimaschutzabkommen auszusteigen.

Fünf-Punkte-Plan

Guterres legte einen Fünf-Punkte-Plan für mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel vor. Dieser sieht folgendes vor: Stärkeres Engagement auf politischer Ebene, stärkeres Engagement der UN, verstärkte Zusammenarbeit der UN mit Regierungen auf der ganzen Welt beim Übergang zu erneuerbaren Energien, verstärkte Zusammenarbeit der UN mit Regierungen bei der Erarbeitung nationaler Klimaschutzpläne sowie das Knüpfen neuer Partnerschaften beim Kampf gegen den Klimawandel. Außerdem wolle er bei einem Gipfel 2019 ein erstes Fazit zum Pariser Klimaabkommen ziehen.

"Unsere Welt steckt im Chaos", warnte der UN-Generalsekretär und betonte, seine Tür sei "immer offen" für all diejenigen, die den "weiteren Weg" diskutieren wollten - "auch für diejenigen, die vielleicht abweichende Perspektiven haben". "Die Klima-Diskussion darf kein Schreiduell mehr sein."

Beim G7-Gipfel am Wochenende in Italien war es den anderen sechs Industrienationen nicht gelungen, Trump ein Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzvertrag abzuringen. Eine endgültige Entscheidung dazu will der US-Präsident in den kommenden Tagen treffen.

Das Klimaabkommen von 2015 gilt als Meilenstein. 195 Staaten hatten sich darin darauf geeinigt, die Erderwärmung durch den Treibhauseffekt auf "deutlich unter zwei Grad" im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Trump fürchtet, dass die geplanten Treibhausgasreduktionen der US-Wirtschaft schaden. Er hatte im Wahlkampf den Ausstieg der USA aus dem Abkommen angekündigt, sich aber nach seiner Amtsübernahme nicht festgelegt.

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