UN-Weltnaturkonferenz gestartet: Was sich verbessern soll

UN-Weltnaturkonferenz gestartet: Was sich verbessern soll
Für fast zwei Wochen tagt die 16. UN-Biodiversitätskonferenz (COP16) in Kolumbien, um Arten- und Naturschutz zu verbessern.

Immer mehr Tierarten sind vom Aussterben bedroht, die Situation wird stetig dramatischer. Der „Living Planet Report“ der Umweltstiftung WWF hat erst kürzlich die Aktualität des Themas unterstrichen. In den vergangenen 50 Jahren sind die Bestände an wildlebenden Säugetieren, Vögeln, Fischen, Amphibien und Reptilien um rund drei Viertel zurückgegangen.

Am Montag startete die 16. UN-Biodiversitätskonferenz (COP16) in Cali, Kolumbien. Die Konferenz tagt bis 1.November und steht unter dem Motto „Frieden mit der Natur“. In mehreren Sitzungen besprechen die Teilnehmer unter anderem die Finanzierung des Umwelt- und Artenschutzes und die aufgekommenen Probleme bei der Aktualisierung und Umsetzung des Vorhabens. Laut Kritikern kein einfacher Plan.

Ergebnisse von letzter Konferenz

2022 tagte die COP15 in Montreal, dort einigte man sich auf ein umfangreiches Naturschutzabkommen. Die 196 Mitgliedsländer der UN-Konvention über die biologische Vielfalt (CBD) verpflichteten sich zu 23 Zielen, die bis 2030 erreicht werden sollten. Eines davon befasst sich mit dem Schutz von mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen – seitdem sind 8.2% des Meeres geschützt, nur um 0.5% mehr als 2022.

Florian Titze, Politologe und Spezialist für internationale Politik und multilaterale Verhandlungen beim WWF Deutschland, kritisierte: „Uns bleiben nur noch fünf Jahre bis 2030. Wenn wir jetzt nicht mit der Umsetzung der Versprechen beginnen, werden wir die Ziele für 2030 wahrscheinlich verfehlen.“

Finanzielle Aspekte

Vor zwei Jahren einigten sich Mitgliedsländer darauf, jeweils jährlich bis kommendes Jahr 25 Milliarden US-Dollar und bis 2030 rund 30 Milliarden US-Dollar an Finanzhilfen für Entwicklungsländer zum Schutz ihrer Natur aufzubringen. Nur Schweden und Norwegen bezahlten ihren vereinbarten Anteil – 23 von 28 Ländern zahlten sogar weniger als die Hälfte.

Astrid Schomaker, Chefin der UN-Biodiversitätskonvention, erklärte in einem Interview mit der Klimapublikation Carbon Brief: "Wir haben erst vor zwei Jahren einen ehrgeizigen Rahmen geschaffen und müssen nun prüfen, ob dieser Rahmen tatsächlich so viel verändert hat, wie die Leute glauben." Laut Schomaker müsse man herausfinden, ob die Ziele von vor zwei Jahren auch wirklich umgesetzt werden können.

Pläne beim derzeitigen Gipfel

Mit derzeitigem Stand werden heuer vier größere Vereinbarungen besprochen und versucht umzusetzen. Sie befassen sich mit den Rahmenbedingungen und der Überprüfung des Naturschutzabkommens aus 2022, außerdem wie man die Rahmenbedingungen prüfen kann und ein multilateraler Mechanismus für einen fairen und gerechten Vorteilsausgleich unter den Ländern.

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