Ukrainische Armee trotz russischer Abzugspläne in Alarmbereitschaft

Ukrainische Armee trotz russischer Abzugspläne in Alarmbereitschaft
Maas: Moskau muss angekündigten Rückzug aus Grenzgebiet zügig umsetzen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ungeachtet des von Moskau angekündigten Truppenabzugs vor einer Rückkehr russischer Soldaten ins Grenzgebiet zur Ukraine gewarnt. Die Armee müsse weiter in Alarmbereitschaft sein, sagte Selenskyj am Dienstag bei einem Truppenbesuch nahe der von Russland annektierten Halbinsel Krim.

Es müsse "jederzeit" mit einem neuen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine gerechnet werden. Die ukrainische Armee müsse darauf vorbereitet sein, sagte der Präsident.

Russland hatte in den vergangenen Wochen bis zu 100.000 Soldaten nahe der Grenze zur Ukraine zusammengezogen. Die massiven Truppenbewegungen nährten Befürchtungen vor einem möglichen russischen Einmarsch in die Ukraine. Am Freitag begann Russland dann nach eigenen Angaben mit dem Abzug der Soldaten.

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Der angekündigte Rückzug sei eine "gute Nachricht", sagte der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag in Berlin. "Diesen Worten müssen jetzt auch sehr zügig entsprechende Taten folgen."

Maas forderte außerdem die Aufhebung der russischen Seegebiets-Sperrungen im Schwarzen Meer und ein "Ende der Waffenstillstands-Verletzungen" in der Ukraine. "Wir müssen raus aus dieser Abwärtsspirale der Eskalation", betonte Maas.

Die USA reagierten zurückhaltend auf den von Moskau in Aussicht gestellten Truppenabzug. Bisher sei nur der Abzug einiger russischer Soldaten zu beobachten gewesen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag. Es sei noch zu früh, um einschätzen zu können, ob Russland den angekündigten Rückzug vollständig umsetze.

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