Ukraine will wehrpflichtige Flüchtlinge zurückholen - ist das möglich?

Ukraine will wehrpflichtige Flüchtlinge zurückholen - ist das möglich?
Die Regierung in Kiew kämpft gegen die Korruption bei der Mobilmachung, will Wehrdienstverweigerer per internationalem Haftbefehl aus dem Ausland holen.

Stück für Stück kämpfen sich die ukrainischen Streitkräfte an der Südfront vor, sind, aus derzeitigem Stand, von ihrem Ziel dennoch viele Kilometer entfernt – und erleiden hohe Verluste. Auch wenn es stets klar war, dass eine solche Offensive nie unblutig ablaufen kann, intensiviert die ukrainische Regierung die Rekrutierung neuer Soldaten. Bei Kriegsbeginn war eine Generalmobilmachung mit einem Verbot zur Ausreise von wehrpflichtigen Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren angeordnet worden.

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Razzien und Lücken

Einerseits versucht Kiew, Gesetzeslücken zu schließen: Bis zu 60.000 Männer über 30 Jahre schrieben sich etwa für ein Zweitstudium in der Ukraine ein und konnten so bislang der Mobilisierung entgehen. Diese Möglichkeit will Fedir Wenislawskij, Vertreter des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij im ukrainischen Parlament, nun ändern.

Gleichzeitig wurden in den vergangenen Wochen immer mehr Ergebnisse der verstärkten Arbeit Kiews gegen die Korruption publik – Razzien in 200 Rekrutierungsbüros, das Vorhaben, Korruption mit Hochverrat gleichzusetzen, die Verhaftung des ehemaligen Selenskij-Förderers Ihor Kolomojskij.

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