Selenskyjs rechte Hand: "Putin wird vor dem Richter stehen"

Selenskyjs rechte Hand: "Putin wird vor dem Richter stehen"
Wird der Kremlchef für den Überfall auf die Ukraine je verurteilt werden? Präsident Selenskyjs Vize-Stabschef Andriy Smyrnov setzt alles daran. Hier erklärt er, wie er Putin und Moskaus Polit-Elite belangen will.

Auch er hat während des Interviews ein dunkles T-Shirt an, ähnlich wie sein Chef es immer trägt. Andriy Smyrnov, 42, studierter Jurist, ist Vize-Stabschef im Büro des ukrainischen Präsidenten, sprich Selenskyjs rechte Hand. Er kümmert sich darum, Kremlchef Putin für seine Invasion auf die Ukraine vor Gericht zu bringen. Im KURIER-Gespräch erklärt er, warum die Nürnberger Prozesse ein Vorbild sind, wo es hakt und welche Rolle Österreich spielt.

KURIER: Der Internationale Strafgerichtshof hat im Frühling Haftbefehl gegen Putin erlassen. Die Ukraine drängt aber massiv auf ein Zusatz- Sondertribunal. Warum?

Andriy Smyrnov: Das Sondertribunal ist alternativlos. Weder Russland noch die Ukraine haben das Römische Statut ratifiziert, das Gründungsdokument des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag. Selbst, wenn wir das Statut anerkennen würden, wird Russland das nie tun. Darum haben wir uns Varianten und historische Beispiele angesehen, die Nürnberger oder die Tokioter Prozesse etwa – ein Tribunal dieser Art wäre der einzige Weg für uns.

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