Krieg, aber nur halb: Alleine im ukrainischen Luftschutzbunker

Eine Handvoll Menschen steht bzw sitzt in einem Keller
Wie sich der erste Luftalarm des Lebens anfühlt, wenn ihn niemand um einen herum ernst nimmt.

Wir wussten, irgendwann musste es passieren. Zwei volle Tage hatten wir bereits ohne Luftalarm in der Ukraine verbracht. Am dritten Tag um 6 Uhr Früh war es dann so weit. „Air Raid Alert“, meldete die App, „proceed to the nearest shelter“. 

Wenig später bestätigte unser Sicherheitsberater Volodymyr per WhatsApp die Ernsthaftigkeit der Situation. „Good morning. Missile attack. You should proceed to the next shelter“, so seine knappe wie unmissverständliche Nachricht.

Also raus aus dem Bett, warme Kleidung anziehen, den – im besten Fall bereitstehenden – Rucksack mit den wichtigsten Dingen schnappen und auf. Mindestens 30 Minuten, so wurde uns gesagt, beträgt die Vorwarnzeit im Fall eines russischen Raketenangriffs hier in Iwano-Frankiwsk, im Westen des Landes. Aber wer will sich darauf schon verlassen, wenn Sirenen heulen?

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