"Türkische Vereine werden von Ankara gesteuert"
„An der kurzen Leine Erdogans“ vermutet der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz die türkischen Vereine in Österreich – diese würden „aus Ankara gesteuert“. Anlass ist jene gemeinsame Erklärung, in der große türkische Verbände unangemeldete Demonstrationen in Wien verteidigten und sich von etwaigen Vandalismusakten distanzierten – der KURIER berichtete. Pilz deckt nun auf: die türkische Botschaft habe die Fäden dahinter gezogen.
Laut den Quellen des Grünen zitierte der türkische Botschafter am 28. Juli rund 45 Vereine zu sich. Bei dem Treffen habe man sich schließlich auf den Text geeinigt, der dann am Dienstag in der Favoritenstraße vor Journalisten verlesen wurde.
Hauptautoren seien UETD-Präsident Cem Aslan und Faruk Can vom türkischen Unternehmerverband MÜSIAD gewesen. Einige kurdische und alevitische Vereine hätten sich aber geweigert, die Erklärung zu unterstützen.
"Ist die türkische Botschaft eine diplomatische Vertretung oder ein Agitations- und Demonstrationszentrum des Erdogan-Regimes?", will Pilz wissen. Von Botschafter Hasan Gögüs fordert er eine Klarstellung.
Von der türkischen Botschaft war auf KURIER-Anfrage bis Donnerstagabend keine Stellungnahme zu erhalten.
Weiters untermauerte Pilz den Appell seiner Parteichefin Eva Glawischnig, "vom Erdogan-Regime Verfolgten Botschaftsasyl zu gewähren". Dies bedeute "keine Massenflucht nach Österreich, sondern eine überschaubare Anzahl an Einzelfallprüfungen vor Ort."
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