Türkische Charme-Offensive nach "verfluchten" Zeiten

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Im KURIER-Gespräch plädiert Botschafter Ozan Ceyhun für einen Neustart der belasteten Beziehungen – samt Präsidentenbesuch in Ankara. In Wien reagiert man zurückhaltend.

Noch im vergangenen Mai hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan Österreich „verflucht“ – da wehte gerade die israelische Fahne auf dem Kanzler- und Außenamt, aus Solidarität mit Israel, das sich im Krieg mit der terroristischen Hamas befand. Jetzt im Hochsommer ist alles anders, geht Ankara zur Sonnenschein-Politik über. Im KURIER-Gespräch startet der türkische Botschafter Ozan Ceyhun eine richtige Charme-Offensive.

„Schauen Sie, im kulturellen und wirtschaftlichen Bereich laufen unsere Beziehungen sehr gut. Österreich ist der viertgrößte Investor in der Türkei. Im Logistik-Bereich etwa hat die Post AG in meiner Heimat einen Marktanteil von 30 Prozent. Auch die OMV und Andritz bei Wasserkraftwerken sind stark vertreten“, sagt der 60-Jährige rund um den fünften Jahrestag des Putschversuches in der Türkei. Obwohl es im Feld der Politik „nicht einfach“ sei, „benötigen wir auch hier ein Upgrade des bilateralen Verhältnisses“, betont Ceyhun, der im österreichischen St. Georgs-Kolleg in Istanbul maturiert hat und perfekt Deutsch spricht.

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