Türkei will bis zu 1200 IS-Kämpfer in deren Heimat zurückschicken

Mutmaßliche IS-Angehörige in Nordsyrien
Ankara konkretisiert seine Drohungen, wonach Islamisten ausnahmslos in ihre Herkunftländer überstellt werden sollen.

In türkischen Gefängnissen sitzen nach Angaben des türkischen Innenministers 1200 ausländische Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Weitere IS-Kämpfer aus anderen Staaten würden in Abschiebezentren festgehalten, sagte Süleyman Soylu am Montag. Aus welchen Ländern die Inhaftierten stammen, sagte Soylu nicht.

Er betonte, die Türkei werde alle IS-Mitglieder in ihre Heimatländer zurückschicken, „egal ob sie ihnen die Staatsbürgerschaft entziehen oder nicht.“ Bereits am Samstag hatte Soylu angekündigt, gefangen genommene IS-Anhänger in ihre Heimatländer zurückzuschicken, hatte aber keine Anzahl genannt.

Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Inzwischen haben sich die Türkei und Russland als Schutzmacht des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad darauf geeinigt, den zuvor umkämpften Grenzstreifen in Nordsyrien gemeinsam zu kontrollieren.

Die von der YPG geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) haben sich nach russischen Angaben zurückgezogen. Mehrere europäische Staaten haben es bisher abgelehnt, IS-Anhänger zurückzuholen, die die SDF gefangen genommen hatte.

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