Türkei will IS-Kämpfer in Heimatländer zurückschicken
Die Türkei will die im Zuge der Militäroffensive in Nordsyrien gefangen genommenen IS-Extremisten laut Innenminister Süleyman Soylu in ihre Heimatländer zurückschicken. Zugleich kritisierte Soylu, dass die europäischen Staaten die Türkei in der Frage des Umgangs mit den IS-Gefangene allein ließen. "Das ist für uns nicht akzeptabel. Es ist auch unverantwortlich", sagte er am Samstag.
Die Türkei werde daher die festgenommenen IS-Kämpfer in ihre Heimat zurückschicken. Die Türkei hat im vergangenen Monat mit einer Offensive gegen die Kurden-Miliz YPG im Nordosten Syriens einen 120 Kilometer langen Grenzstreifen unter ihre Kontrolle gebracht. Dabei hat das Militär auch einige Mitglieder der Islamisten-Miliz IS gefasst, die im Zuge der Offensive dort aus Gefängnissen geflohen waren.
Drei Österreicher
In der Region hatte das von der YPG dominierte Rebellenbündnis SDF Lager mit IS-Häftlingen bewacht. Die Türkei erachtet die Kurden-Miliz, die im Bündnis mit den USA die IS-Extremisten in Syrien niedergerungen hat, als Terror-Organisation. Die Führung in Ankara fürchtet ein Erstarken der Kurden jenseits ihrer Südgrenze und damit auch der nach Autonomie strebenden Kurden auf eigenem Gebiet.
Laut Außenministerium befanden sich zu Beginn der türkischen Invasion Mitte Oktober drei Österreicher in nordsyrischen Gefangenenlagern: neben der Salzburgerin Maria G. und ihren beiden Kleinkindern und der Wienerin Evelyn P. mit ihrem Sohn auch ein Österreicher mit türkischen Wurzeln.
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