Türkei-Wahl: Europarat verlängert Beobachter-Mandat

Das knappe Ergebnis in Istanbul sorgt für Aufregung vor Ort. Der Rat will ein Auge darauf haben.

Die geschlagene Kommunalwahl in der türkischen Millionenmetropole Istanbul und der Konflikt darum sorgt für ungewöhnliche Schritte: Der Europarat verlängert das Mandat seiner Wahlbeobachter. "Wenn Einsprüche gegen Tausende Stimmen an vielen Orten erhoben werden, dann kommen zwangsläufig Fragen über die Integrität des gesamten Prozesses auf", ließ der zuständige Kongress der Gemeinden und Regionen verlauten.

Umfassende Beschwerde

Die islamisch-konservative Regierungspartei AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Sonntag nach vorläufigem Resultat den Bürgermeisterposten an die Mitte-Links-Oppositionspartei CHP um Haaresbreite verloren. Daraufhin wurde in allen 39 Bezirken Beschwerden eingelegt. Am Mittwoch berichteten regierungsnahe Medien, dass die Wahlbehörde Nachzählungen in 18 Bezirken gewährt habe. Zunächst lagen die Kandidaten nur um etwa 20.000 Stimmen auseinander. Regierungsnahe Zeitungen berichteten von Abgeordneten oder Helfern der CHP, die auf Säcken voller Stimmen schliefen, um sie zu "beschützen". Die Situation bleibt aufgrund des ungewissen Ausgangs weiter angespannt.

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