Türkei spricht von „erfolgreicher Militäroffensive“ in Syrien

Seit fast neun Jahren tobt in Syrien ein Bürgerkrieg. Jetzt konzentrieren sich die Kämpfe auf die Provinz Idlib
Die Türkei legt sich im Syrien-Konflikt mit Russland an schoss nach eigenen Angaben zwei syrische Kampfjets ab.

Nach knapp neun Jahren Syrien-Krieg konzentriert sich jetzt alles auf eine Provinz im Nordwesten des Bürgerkriegslandes: Idlib. Hier haben sich die islamistischen und rebellischen Kämpfer konzentriert. Sie mussten Stück für Stück zurückweichen, nachdem Russland mit seinen Luftangriffen und iranische Milizen am Boden entscheidend in den Bürgerkrieg eingegriffen haben. Und es ist die türkische Armee, die den Islamisten zur Seite springt – mit wachsendem Risiko.

Kinder erfroren

Zugleich spitzt sich die humanitäre Lage von fast einer Million Flüchtlingen in der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei dramatisch zu. Laut NGOs erfroren schon mehrere Kinder auf der Flucht. Einen Ausweg gibt es nicht – außer die Türkei öffnet doch noch ihre Grenze zu Idlib und lässt die Flüchtlinge ins Land.

Türkei spricht von „erfolgreicher Militäroffensive“ in Syrien

Eine Million Syrer, darunter viele Kinder, flüchteten vor den Kämpfen nach Idlib an der syrisch-türkischen Grenze

Derzeit führt die türkische Armee die Operation „Frühlingsschild“ durch – nach Luftangriffen auf türkische Einheiten in Idlib mit 36 getöteten türkischen Soldaten. Die Operation sei erfolgreich im Gange, verkündete am Sonntag der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar eine Militäroffensive gegen die syrische Armee. Zugleich betonte er: Sein Land wolle keine Konfrontation mit Russland.

Wenig später vermeldete die Türkei den Abschuss von zwei syrischen Kampfflugzeugen des Typs SU-24 aus russischer Produktion. Die Flugzeuge hätten türkische Kampfjets angegriffen. Auch die „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ sowie die Staatsagentur Sana berichteten von dem Abschuss zweier syrischer Kampfflugzeuge in Idlib. Ankara verkündete weiters, auch zwei Luftabwehrsysteme zerstört zu haben, nachdem diese eine türkische Drohne abgeschossen hätten.

Das russische Verteidigungsministerium wies die Berichte über einen Abschuss des Suchoi-Kampfjets vom Typ SU-24 der russischen Luftstreitkräfte in Idlib zurück. Es handle sich dabei um „Fake News“. Die Flugzeuge erfüllten ihre Aufgaben und seien in normalem Betrieb.

Krisentreffen geplant

Die Außenminister der Türkei und Russland arbeiten derweil an einem Krisentreffen zwischen Präsident Recep Tayyip Erdoğan und Kreml-Chef Wladimir Putin in der kommenden Woche. Das bestätigte das Außenamt in Moskau. Ziel des Treffens sei die Schaffung einer Atmosphäre für einen „ergebnisorientierten Dialog“ zur Lösung des Konflikts in Syrien.

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