Trump verkündet neuen Verteidigungsminister via Twitter

US-Präsident macht den bisherigen Vize-Verteidigungsminister Patrick Shanahan zum Nachfolger von James Mattis.

US-Präsident Donald Trump macht den bisherigen Vize-Verteidigungsminister Patrick Shanahan zum Nachfolger von James Mattis. In einer Twitternachricht bezeichnete er Shanahan als "sehr talentiert". Er werde ab dem 1. Januar zum amtierenden Verteidigungsminister und "großartig" sein.

Damit wird Trump Mattis früher als bisher geplant austauschen, nachdem dieser wegen Meinungsverschiedenheiten mit ihm seinen Rückzug angekündigt hatte. 

Mattis hatte sich erst Ende Februar zurückziehen wollen und betonte am Donnerstag, es solle ausreichend Zeit für den Übergang geben. Einen Tag zuvor hatte Trump überraschend den Abzug der US-Armee aus Syrien verkündet mit der Begründung, der IS sei dort besiegt. Dies stieß nicht nur bei Verbündeten der USA im Kampf gegen den IS auf Unverständnis, sondern ist auch in den Vereinigten Staaten höchst umstritten.

Fachleute halten einen Abzug aus Syrien für hochgefährlich. Medienberichten zufolge hatte Trump den Abzug gegen den ausdrücklichen Rat von Mattis beschlossen. Die New York Times berichtete unter Berufung auf Regierungsmitarbeiter, Mattis habe noch kurz vor seiner Rücktrittsankündigung am Donnerstag versucht, Trump umzustimmen.

Wegen seiner Ablehnung eines schnellen vollständigen US-Abzugs aus Syrien gibt auch der US-Sondergesandte für den Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), Brett McGurk, seinen Posten vorzeitig auf. Statt im Februar scheide er bereits am 31. Dezember aus dem Amt, teilte das Außenministerium in Washington mit.

In einem weiteren Tweet berichtete Trump von einem "langen und produktiven" Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Man habe über den IS, das jeweilige Engagement in Syrien und über den langsamen und koordinierten Abzug der US-Truppen gesprochen. "Nach vielen Jahren kommen sie endlich nach Hause", schrieb der US-Präsident.

Türkei verstärkt Truppen an syrischer Grenze

Die Türkei verstärkt indes Medienberichten zufolge seine Truppen in der Grenzregion zu Syrien. In einem Konvoi von rund 100 Fahrzeugen würden Panzer, Haubitzen, Maschinengewehre und Elitetruppen in die Grenzregion Kilis gebracht, meldete die Nachrichtenagentur DHA am Sonntag. Einige Einheiten sollten auf türkischer Seite stationiert werden, andere hätten bereits die Grenze überquert.

Der TV-Sender TRT World zeigte Bilder, wie Teile des Konvois den Grenzübergang Karkamis passierten, der 35 Kilometer nördlich der Kurden-Hochburg Manbij liegt. Erdogan hatte eine Offensive gegen die syrische Kurdenmiliz YPG angekündigt, diese nach Bekanntgabe des Abzugs der US-Truppen aus Syrien aber zunächst verschoben.

Laut TRT World sollen die türkischen Einheiten in Gebiete gebracht werden, die von der verbündeten Freien Syrischen Armee (FSA) kontrolliert werden. Mit Unterstützung der FSA hat die türkische Armee in den vergangenen beiden Jahren die Offensiven "Euphrat-Schild" und "Ölzweig" gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) und die von den USA unterstützte YPG unternommen.

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