"Nicht angemessen": Trump schlägt Selenskijs Einladung aus
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat eine Einladung in die Ukraine ausgeschlagen.
"Es gab keine Kontaktaufnahme von Selenskij und Präsident Trump hat öffentlich erklärt, es wäre nicht angemessen für ihn, jetzt in die Ukraine zu reisen, da er nicht Oberbefehlshaber ist", teilte sein Wahlkampf-Büro am Mittwoch mit. Selenskij hatte Trump bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar öffentlich zu einem Besuch eingeladen.
Trump meinte, den Krieg "sehr schnell" beenden zu können
Der ukrainische Präsident hatte damals auf Trumps Aussagen reagiert, wonach er den russischen Aggressionskrieg in der Ukraine "sehr schnell" beenden würde, wenn er die Präsidentenwahl im November gewänne. Selenskij forderte ihn auf, sich selbst ein Bild von der Lage zu machen. "Wenn Trump kommt, bin ich bereit, mit ihm an die Front zu gehen", sagte er in München. "Entscheidungsträger müssen wissen, wie der Krieg in Realität ist und nicht nur, wie er auf Instagram ist."
Trump gilt als hauptverantwortlich dafür, dass die oppositionellen Republikaner im Repräsentantenhaus bereits seit Monaten die vom US-Senat bewilligte milliardenschwere Militärhilfe für die Ukraine blockieren. Selenskij hatte jüngst gewarnt, dass sein Land den Krieg ohne weitere US-Hilfe verlieren werde.
Trump hatte als US-Präsident im Umgang mit Kreml-Chef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Selenskij alles andere als eine glückliche Figur gemacht. Ein Gipfel Trumps mit Putin in der finnischen Hauptstadt Helsinki wurde zum Fiasko, nachdem der damalige US-Präsident bei der gemeinsamen Pressekonferenz öffentlich Putins Beteuerungen stützte, Russland habe sich nicht in die Präsidentenwahl 2016 eingemischt.
Trump fiel damit den eigenen Geheimdiensten in den Rücken, die genau dies festgestellt hatten. Ein Jahr später handelte sich Trump ein Amtsenthebungsverfahren ein, weil er Selenskyj mit der Androhung des Entzugs von US-Militärhilfe dazu bringen wollte, Korruptionsermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und dessen Sohn Hunter einzuleiten. Bei der Präsidentenwahl 2020 unterlag Trump Biden.
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