Trump lässt sich von Kissinger beraten

Ex-US-Außenminister Kissinger
Designierter US-Präsident traf Ex-Außenminister - und fällte umstrittene Personalentscheidungen

Donald Trump versucht sich nun ganz als Staatsmann. Donnerstagabend traf der als kaum beratbar geltende, designierte US-Präsident überraschend mit dem international renommierten Ex-US-Außenminister Henry Kissinger zusammen, um von dessen Expertise zu profitieren. Der 70-jährige Trump und der 93-jährige Kissinger, der in den 1970ern unter US-Präsident Nixon gedient hatte, sprachen über China, Russland, Iran und EU. Vorige Woche hatte Kissinger gesagt, er werde nicht selbst auf Trump zugehen, ihn aber treffen, falls dieser das Gespräch suchen sollte.

Wichtige Posten für Hardliner

Medien spekulieren indes munter weiter, wer welchen Posten in Trumps Kabinett erhalten soll. Besonders der Außenminister interessiert: Gestern hieß es, Trump wolle Mitt Romney oder David Petraeus in das Amt hieven. Romney war der republikanische Gegner von Barack Obama bei der Wahl 2012 und trat im jetzigen Wahlkampf als parteiinterner Kritiker Trumps in Erscheinung. Petraeus war kurz Direktor der CIA, musste aber zurücktreten, da er geheime Informationen mit seiner Biografin, die auch seine Geliebte war, geteilt hatte.

Umstritten ist auch die gestrige Ernennung des Ex-Direktors des militärischen Geheimdiensts, Michael Flynn, zum Sicherheitsberater. Flynn gilt als radikaler Islam-Kritiker und wie Trump als Russland-Freund. Justizminister wird der rechtskonservative Senator Jeff Sessions. Zum Leiter der CIA wird Mike Pompeo , der zur ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung gehört.

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