Trump in England: Tee mit der Queen und ein Riesen-Baby

Trump in England: Tee mit der Queen und ein Riesen-Baby
Nach dem NATO-Gipfel reist der US-Präsident nach Großbritannien, wo er von Zehntausenden Demonstranten erwartet wird.

Wie wird er sich verhalten, wird er neuerlich Schimpftiraden auf strategische Partner loslassen - und was wird die Queen zu all dem sagen?

Nach seinen Verbalattacken gegen Deutschland während des NATO-Gipfels in Brüssel ("in russischer Gefangenschaft") und massiver Kritik wegen Europas angeblich zu geringen Beiträgen zum Budget der Militärallianz reist Donald Trump heute, Donnerstag, nach Großbritannien.

Der britischen Premierministerin Theresa May könnte die eintägige Visite eine kleine Atempause verschaffen, stand die Konservative doch wegen des Brexit-Chaos und der Ministerrrücktritte der vergangenen Tage unter Dauerbeschuss.

Trumps Besuch, der heute Abend mit einem Galadinner mit May und Wirtschaftsvertretern in Blenheim Palace in Oxfordshire -  dem Geburtsort von Sir Winston Churchill -  startet, dürfte das Interesse der Medien von May ablenken.

Die Sicherheitsmaßnahmen in London sind enorm, aus ganz Großbritannien wurden Polizisten zusammengezogen. Grund sind die angekündigten Großdemonstrationen gegen Trump in der Hauptstadt, am Freitag werden bis zu 100.000 Menschen erwartet.

Für großes Aufsehen sorgt dabei ein Ballon, der Trump als Riesen-Baby darstellt und dessen Verwendung von Londons Bürgermeister Khan höchstpersönlich genehmigt wurde.

Trump in England: Tee mit der Queen und ein Riesen-Baby

Protest: Trump als Riesen-Baby

Trump hält sich allerdings nur kurz in London auf. Nach einer Übernachtung im Winfield House in der Hauptstadt verfolgt Trump mit May eine Militärübung. Danach reisen sie zum Landsitz der Premierministerin nach Chequers, wo die bilateralen Gespräche stattfinden. Melania Trump wird währenddessen Zeit mit Mays Ehemann Philip verbringen.

Am Nachmittag empfängt Queen Elizabeth II. den US-Präsidenten und First Lady Melania auf Schloss Windsor.

Am Mittwoch brachte der US-Botschafter in Großbritannien ein mögliches Treffen zwischen Trump und dem eben erst im Streit mit May wegen des Brexit zurück getretenen britischen Ex-Außenminister Boris Johnson in Spiel. Ob ein solches tatsächlich zustande kommt, ist noch nicht bekannt.

 

Trump in England: Tee mit der Queen und ein Riesen-Baby

Die Queen und Herzogin Meghan

Freitag Abend reist das Ehepaar Trump weiter nach Schottland und verbringt das Wochenende in seinem Golfclub Turnberry in Ayrshire. Öffentliche Auftritte sind bisher nicht geplant.

Die große Putin-Show

Trumps größter Auftritt während der Europa-Reise geht dann am Montag über die Bühne.

In der Hauptstadt Finnlands, Helsinki, trifft er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem ersten bilateralen Gipfel zusammen. Beide sind sich zwar schon zwei Mal begegnet, allerdings nur am Rande anderer Gipfel.

Der Beginn des Gipfels wird für den Mittag erwartet, geplant sind drei Sitzungen.

Die Präsidenten wollen sich zunächst zu einem Vier-Augen-Gespräch treffen, an dem außer ihnen nur Übersetzer und Protokollanten teilnehmen. Anschließend wird die Runde um Berater erweitert, später ist ein Arbeitsessen geplant.

Die US-Regierung war vor dem Treffen bemüht, den Eindruck zu zerstreuen, Trump werde einen allzu russlandfreundlichen Kurs verfolgen und könnte Putin womöglich am Ende große Zugeständnisse machen.

Der US-Botschafter in Moskau, Jon Huntsman, erklärte, man wolle Russland für die Rolle in den Bürgerkriegen in Syrien und der Ukraine sowie die mutmaßliche Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl 2016 zur Rechenschaft ziehen.

 

Kommentare