"The Economist": Österreich ist ein "nützlicher Idiot Putins"

2018 war Russlands Präsident Wladimir Putin zu gast bei der Hochzeit der damaligen österreichischen Außenministern Karin Kneissl.
Auf einer Auflistung, welche Länder sich für Russland als besonders hilfreich erweisen, wird Österreich nur von einem Land überholt.

Als "nützliche Idioten", ein Ausdruck aus dem Kalten Krieg für unbewusste Verbündete des Kommunismus, bezeichnet die britische Wochenzeitung The Economist  in ihrer aktuellen Ausgabe eine Reihe von Ländern, die sich für Russland als besonders hilfreich erweisen.

Laut The Economist gebe es trotz der westlichen Sanktionen gegen Russland infolge des Angriffskriegs auf die Ukraine noch immer zu viele "Freunde" Putins in Europa.

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"Subkultur von Putinverstehern"

Das Wochenblatt spricht von einer "Subkultur von Putinverstehern", erwähnt unter anderem den deutschen Alt-Kanzler Gerhard Schröder namentlich und schreibt, dass eine Reihe von Ländern nur darauf warte, mit dem Finger auf die Schuldigen zu zeigen, sollte der Krieg in der Ukraine zu lange dauern oder sich in eine falsche Richtung entwickeln.

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Österreich landet im Ranking auf Rang zwei.

Angeführt wird die Liste von Ungarn unter dem Autokraten Viktor Orban, laut The Economist dem offensichtlichsten von "Putins Handlangern". Orban hat wiederholt die westliche Unterstützung für die Ukraine kritisiert und Ungarns Importe von russischem Gas fortgeführt. Zudem legte sich seine Regierung gegen die Durchfuhr von Waffen an die Ukraine durch Ungarn quer.

Österreich verweist darauf, dass es kein NATO-Staat ist

"Das benachbarte Österreich hat sich ebenfalls weitgehend aus dem Kampf herausgehalten", schreibt The Economist. "Es beruft sich auf seine Nichtmitgliedschaft in der Nato und seine selbsternannte Rolle als Brücke zwischen Ost und West und bietet der Ukraine kaum Hilfe an, obwohl sein Handel mit Russland stark zugenommen hat."

Auf Platz drei im Ranking landet Griechenland wegen profitabler Ölgeschäfte mit Russland, auf Platz vier Zypern. Die Nicht-EU-Staaten Türkei und Serbien reihen sich dahinter ein. Diese "machen sich nicht einmal die Mühe zu verschleiern, dass sie Russland lukrative Dienste erweisen", so The Economist

Ebenfalls Kritik gibt es für die Slowakei, die Schweiz, Schweden, Frankreich und Italien. Das gesamte Ranking können Sie hier nachlesen. 

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