Tausende bei bisher größten Demo gegen Wahlergebnis in Serbien

Tausende bei bisher größten Demo gegen Wahlergebnis in Serbien
Am Samstag versammelten sich Tausende Menschen im Zentrum von Belgrad. Es war die bisher größte Demonstration gegen den mutmaßlichen Wahlbetrug in Serbien.

In Serbien hat die bisher größte Demonstration gegen die Parlaments- und Kommunalwahlen vom 17. Dezember stattgefunden. Tausende Menschen versammelten sich am Samstag, dem 13. Protesttag in Folge, im Zentrum Belgrads, um die Annullierung der offiziellen Ergebnisse und Neuwahlen in sechs Monaten zu fordern.

In Serbien brodelt es: Vorwurf des Wahlbetrugs, Proteste & Hungerstreik

Tausende bei bisher größten Demo gegen Wahlergebnis in Serbien

Tausende Menschen demonstrierten am Samstag im Zentrum von Belgrad gegen mutmaßlichen Wahlbetrug

Neben Intellektuellen, Künstlern und anderen Prominenten nahmen auch wieder zahlreiche Studierende teil. Sie bezeichneten die von Präsident Aleksandar Vucic kontrollierten Behörden als "Diebe". "Wir akzeptieren nicht“ stand in großen Lettern auf der Bühne.

Oppositionelle beendet Hungerstreik

Der Jubel der Menge galt vor allem der Oppositionellen Marinika Tepic, die sich seit 13 Tagen im Hungerstreik befindet. Tepic konnte nur noch sichtlich geschwächt und mit Hilfe ihrer Parteifreunde auf die Bühne treten. Auch sie forderte die Annullierung der Wahlen.

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Noch am Samstag wurde Tepic ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie das Ende ihres Hungerstreiks verkündete.

Tausende bei bisher größten Demo gegen Wahlergebnis in Serbien

Sichtlich geschwächt trat die Oppositionelle Marinika Tepic auf die Bühne

Keine Berichte über Gewalt

Es gab keine Berichte über Gewalt. Bei Protesten an Heiligabend waren Dutzende Menschen verletzt worden. Die regierende Serbische Fortschrittspartei (SNS) kam nach vorläufigen Ergebnissen auf 46,7 Prozent der Stimmen, das oppositionelle Bündnis Serbien gegen Gewalt auf 23,6 Prozent.

Nach Ansicht internationaler Wahlbeobachter hatte sich die SNS von Präsident Aleksandar Vucic einen unfairen Vorteil verschafft. Vucic wies dies zurück.

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