Syrien: Zwei Tage ohne Chemiewaffen, USA feiern sich

James Mattis
So schafft man sich Erfolge: Am Montagabend warnte die Trump-Regierung das syrische Regime vor angeblich geplanten, neuen Chemiewaffenangriffen auf die Bevölkerung. Am Mittwoch feiert man sich dafür, dass es keinen gab.

Die Warnungen von US-Präsident Donald Trump vor einem neuen Chemiewaffenangriff in Syrien sind nach den Worten seines Verteidigungsministers Jim Mattis in Damaskus offenbar gehört worden. "Es sieht so aus, als hätten sie die Warnungen ernst genommen", sagte Mattis am Mittwoch vor Journalisten auf dem Weg zu einem NATO-Treffen in Brüssel.

Auf die Frage, woher er wisse, dass Trumps Drohungen erfolgreich gewesen seien, sagte Mattis, "sie haben es nicht getan". Er meinte damit offenbar, dass es seit Montag keinen Chemiewaffenangriff gegeben habe. Gleichzeitig aber wies der darauf hin, dass "Assads Chemiewaffenprogramm weit über ein Flugfeld hinaus" gehe.

Weißes Haus warnte

Trumps Sprecher Sean Spicer hatte am Montagabend die Führung des syrischen Machthabers Bashar al-Assad beschuldigt, einen weiteren Chemiewaffeneinsatz zu planen. Er drohte damit, Assad werde einen "hohen Preis" zahlen, sollte es tatsächlich dazu kommen.

Im April hatte Trump als Reaktion auf einen mutmaßlichen Chemiewaffenangriff auf das von Rebellen kontrollierte Dorf Khan Scheichun die syrische Luftwaffenbasis Shairat mit Marschflugkörpern beschießen lassen. Nach Angaben von Spicer beobachteten die US-Geheimdienste auf demselben Stützpunkt erneut verdächtige Aktivitäten.

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