Streit um Statue: Ist das Japans Premier vor einer Sexsklavin?

Streit um Statue: Ist das Japans Premier vor einer Sexsklavin?
Südkorea und Japan streiten um die Optik einer Statue, die den Missbrauch koreanischer „Trostfrauen“ anprangert.

"Trostfrauen" nennt man in Japan jene südkoreanischen Frauen, die vor und während des Zweiten Weltkrieges durch Soldaten zur Prostitution in japanischen Bordellen gezwungen wurden. Der Begriff ist ein Euphemismus für Sexsklavinnen - und zugleich ein Sinnbild für die komplizierten Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Bewusste Provokation?

Diese werden jetzt durch eine Statue, die an diese Ausbeutung erinnern soll, neuerlich verkompliziert: Eine Bronzefigur in Pyeongchang im Osten Südkoreas bringt Japan in Rage - sie zeigt eine sitzende Frau vor einem sich verbeugenden, also sich entschuldigenden Mann.

Daran wäre nichts besonderes - würde dieser nicht dem japanischen Premier Shinzo Abe ähneln.

„Wenn das stimmt, hätte das entscheidende Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea“, ließ Yoshihide Suga, Abes Chefkabinettssekretär, wissen. „So etwas ist unverzeihlich im internationalen Umgang miteinander.“

Streit um Statue: Ist das Japans Premier vor einer Sexsklavin?

Der Künstler, der die Staue gefertigt hat, wehrt sich gegen die Kritik. „Die Statue könnte Abe sein - oder auch nicht“, sagt Kim Chang-ryeol. Sie heiße bewusst „ewige Sühne“, da der Mann jede Person in einer verantwortlichen Position repräsentiere, der sich bei den Frauen entschuldigen könne.

Ähnliche Statuen

Der Umgang mit den bis zu 300.000 „Trostfrauen“ und anderen versklavten Bevölkerungsgruppen aus Korea hat schon mehrfach für Kontroversen zwischen beiden Ländern geführt.

Vergangenes Jahr hat Südkorea eine Kompensation Japans aus dem Jahr 2015 für illegitim erklärt; Shinzo Abe hatte damals neun Millionen Dollar an eine Opferschutzorganisation spenden lassen. Streit gab es auch schon vor einiger Zeit um ähnliche Statuen, vor der japanischen Botschaft in Seoul etwa.

 

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