Schadenersatz: Islamist zu 2,7 Millionen Euro verurteilt

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Al Mahdi spielte eine maßgebliche Rolle bei der Zerstörung Jahrhunderte alter religiöser Bauwerke in der Oasenstadt Timbuktu.

Für die Zerstörung von Weltkulturerbe im westafrikanischen Mali ist ein inhaftierter Dschihadist vom Internationalen Strafgerichtshof zur Wiedergutmachung in Höhe von 2,7 Millionen Euro verurteilt worden. Das Urteil gegen den Islamisten Ahmad Al Faqi al Mahdi gab der Gerichtshof am Donnerstag in Den Haag bekannt.

Die Richter hatten Al Mahdi bereits Ende September 2016 für seine maßgebliche Rolle bei der Zerstörung Jahrhunderte alter religiöser Bauwerke in der Oasenstadt Timbuktu zu neun Jahren Haft verurteilt. Er hatte eingeräumt, die Angriffe geleitet zu haben und persönlich an der Zerstörung von fünf Monumenten beteiligt gewesen zu sein.

Zerstörung als Kriegsverbrechen eingestuft

Bezahlen kann der als mittellos geltende Verurteilte die Millionen-Wiedergutmachung allerdings nicht. Der Internationale Strafgerichtshof "ermutigte" daher laut Mitteilung den von seinen Mitgliedstaaten unterhaltenen Treuhandfonds für Opfer (TFV), eine entsprechende Zahlung zum Wiederaufbau von Kulturstätten in Mali zu leisten.

Die Zerstörung von Weltkulturerbe wird von den UN als Kriegsverbrechen eingestuft. Im Sommer 2012 hatte die Dschihadistenmiliz Ansar Dine, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündet ist, Timbuktu überrannt und neun mittelalterliche Heiligengräber sowie eine Moschee zerstört. Das hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Mit französischer Hilfe wurden die Islamisten wieder aus der Stadt vertrieben; an der Stabilisierung der Lage in Mali beteiligt sich aktuell auch die deutsche Bundeswehr.

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