Staatsbesuch in Israel: 1,5 Millionen, um Licht in eine dunkle Geschichte zu bringen
Der Geschichte entkommt man nicht. Österreichische Besuche in Israel haben eine besondere Bedeutung. Auch, wenn eigentlich Energiefragen im Zentrum des Besuchs von Kanzler Karl Nehammer stehen – die historische Verantwortung ist da.
Eine persönliche Geschichte
Dazu kommt eine persönliche Geschichte des israelischen Premierminister Jair Lapid. Bei einem Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen fand er den Namen seines Großvaters. Er war von den Nazis in einem Nebenlager erschlagen worden. "Ich bin vor Kurzem gefragt worden, was der bewegendste Moment in meiner bisherigen Amtszeit war. Es war die Entschuldigung des österreichischen Bundeskanzlers dafür, was meinem Großvater passiert ist. Das werde ich nie vergessen."
"Das ist auch für mich unvergesslich", sagt Nehammer bei dem Treffen in Tel Aviv, dem auch Innenminister Gerhard Karner und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner beiwohnten. "Heute haben wir die Chance, unsere Beziehungen stärker zu machen. Wir sind immer an eurer Seite. Das ist ein Versprechen. Und wir werden niemals vergessen, und unser Bestes versuchen, dass das nie wieder passiert."
Ein Besuch der Klagemauer und ein Treffen mit Altösterreichern – diese Programmpunkte waren auch diesmal ein fixer Bestandteil. Auch, wenn die Frage der Altösterreicher Nehammers Vorgänger Sebastian Kurz betrifft: „Wie geht es Herrn Kurz?“
1,5 Millionen für Gedenkstätte
Ebenso auf der Agenda: Die Gedenkstätte Yad Vashem. Österreich kam nicht mit leeren Händen. Mit insgesamt 1,5 Millionen Euro (je 500.000 Euro von 2022 bis 2024) wird die Gedenkstätte unterstützt. Eine entsprechende Vereinbarung wird am Dienstag unterzeichnet.
Man wolle damit den Kampf gegen Antisemitismus stärken, sowie die Holocaust-Forschung.
Begleitet wird die Reise auch von Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. "Die Beziehungen zwischen Österreich waren noch nie so gut wie heute", sagt er.
Unterzeichnet
Medienwirksam wurde am Dienstag im Verteidigungsministerium ein Kooperationsvertrag unterzeichnet. Stärker zusammenrücken will man unter anderem bei den Themen Cybercrime und künftige Pandemie-Bekämpfung. Das Energie-Thema ist nicht unbedingt auf den ersten Blick zu finden. Unter Punkt vier von 13, Überschrfit "Nachhaltigkeit und Klima" wird festgehalten, den Fokus auf Energie, Transport und Nahrung zu legen.
Es habe zudem Gespräche dazu gegeben, wurde betont.
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