Widersprüchliche Wortmeldungen also und wenig Handfestes in der Handelspolitik: Für China Grund genug, dem Mann in Washington einmal einen politischen Rempler zu verpassen.
Gegenüber Russlands Präsident Putin war Bidens Botschaft dagegen deutlich. Ober dieser ein „Mörder“ sei wollte der TV-Sender ABC von ihm wissen. Biden bejahte und löste damit weltweit Kopfschütteln aus. Putin aber nahm den Ball geschickt auf, wünschte dem US-Präsidenten, dem ja seine Gegner Senilität unterstellen, spöttisch Gesundheit, und schlug vor, dass man sich doch spontan in einer Videokonferenz austauschen solle. „Ein zu Null für Putin“ urteilte die deutsche Zeit.
Biden hat klar gemacht, dass er an der Russland-Front andere Seiten aufziehen will als der mit Moskau auf undurchsichtige Weise verbandelte Trump. Jetzt aber bekommen diese Härte auch die europäischen Verbündeten zu spüren, allen voran die Deutschen. Thema wie so oft, die umstrittene Gaspipeline North Stream, die russisches Gas nach Deutschland, bringt. Jede Firma, die daran beteiligt sei, solle sich „sofort zurückziehen“, drohte US-Außenminister Blinken, sonst werde der Präsident Sanktionen verhängen. Drohungen, wie sie Deutschland auch unter Trump erlebt und ausgesessen hat. Schließlich ist die Pipeline erstens quasi fertig und zweitens für die Energieversorgung notwendig. Konkrete Fortschritte hat Biden auch in diesem Konflikt nicht zu erwarten.
Bidens Versprecher
Für konservative Meinungsmacher in den USA ist vor allem der Biden-Ausrutscher gegenüber Putin ein Fressen. Was ihm nur da wieder eingefallen sei, fragte sich hämisch einer der Starmoderatoren im TV-Sender Foxnews, wo man ja mit Leidenschaft auf Bidens Versprechern herumreitet, um die Altersschwäche des 78-Jährigen zu beweisen.
Das andere sensible Thema , das man dort mit Leidenschaft hochkocht ist die sogenannte „Biden Grenzkrise“. Der Präsident hat schon zu Amtsantritt angekündigt, die eisenharte Einwanderungspolitik seines Vorgängers zu beenden. Nicht nur wurde die Einbürgerung von Millionen von Illegalen in den USA angekündigt, auch das sofortige Abschieben von Einwanderern über die Grenze nach Mexiko wurde drastisch reduziert.
Kehrtwende bei Einwanderung
Die Folge: Ein dramatisches Ansteigen der Aufgriffe an der Grenze. Unter Druck geraten, muss die Regierung schon jetzt die Schrauben wieder anziehen. „Kommt, aber nicht jetzt“, war die Parole noch vor wenigen Wochen gewesen. Jetzt aber lautet sie: „Kommt nicht auf diese Weise, niemals.“ Foxnews kümmert dieser Schwenk vorerst wenig, dort reitet man lieber auf Bidens jüngstem Ausrutscher herum: Er hatte Vizepräsidentin Kamala Harris als „Präsidentin“ bezeichnet.
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