Biden jubelt über fast 100 Millionen Impfungen seit Amtsantritt

Joe Biden will seine "Möglichkeiten nicht einschränken"
US-Präsident Joe Biden übertrifft seine eigenen Vorgaben: "Damit liegen wir Wochen vor dem Zeitplan"

Seit dem Amtsantritt der neuen US-Regierung vor knapp zwei Monaten sind in den Vereinigten Staaten fast 100 Millionen Impfungen verabreicht worden. Bereits am Freitag werde diese Marke überschritten sein, kündgite US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus an. "Damit liegen wir Wochen vor dem Zeitplan", freute sich Biden. Die Leben von Millionen Menschen seien dank der Impfung -  "einer Dosis Hoffnung" - zum Besseren gewandelt worden.

Biden hatte schon bei seiner Vereidigung am 20. Jänner versprochen, dass es in seinen ersten 100 Tagen im Amt mindestens 100 Millionen Impfungen geben sollte. Das Ziel wird laut Biden nun bereits nach 58 Tagen erreicht.

Trendwende

Damit steigt die Hoffnung, dass nach dem langen Zögern von US-Präsident Donald Trump, jetzt tatsächlich die Trendumkehr in den USA geschafft wird. Die Zahl der Neuinfektionen ist im Sinken. Am Mittwoch wurden 56 930 neue Fälle gemeldet, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht. Das sind rund 1.000 weniger als eine Woche zuvor. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Infektion ging demnach um etwa 400 auf 1.138 zurück.

Zum Vergleich: Am 2. Jänner waren es noch 300.416 neue Ansteckungen an einem einzigen Tag. Und am 12. Jänner wurden 4.470 Covid-Tote registriert.

Mahnendes Beispiel Europa

Die Fortschritte bei der Impfkampagne und die Verbeserung der Corona-Lage in den USA sollten die Bürger aber keinesfalls als Anlass für nachlassende Vorsicht nehmen. Europa sei abschreckendes Beispiel dafür sagte Biden. „Bitte, bitte, lassen Sie nicht geschehen, was in Europa passiert, wie Sie es im Fernsehen sehen“, sagte der Präsidet und mahnte die Amerikaner,  weiterhin Masken zu tragen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten.

Eine Wende zum Guten in den USA wäre allerdings höchst an der Zeit. Die USA mit ihren 330 Millionen Einwohnern sind das Land der Welt mit den meisten Covid-Todesopfern - in relativen Zahlen gemessen.  Von den knapp 30 Millionen Amerikanern, die sich bisher infiziert haben, sind bisher insgesamt rund 538.000 Menschen gestorben. Das sind mehr Todesopfer als die USA in den beiden Weltkriegen und im Vietnam-Krieg zusammen beklagt hat.

41 Mio. mit vollem Impfschutz

Seit dem Start der Impfkampagne Mitte Dezember wurden in den USA, einem Land mit 330 Millionen Einwohnern, nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC knapp 116 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verabreicht. Gut 75 Millionen Menschen erhielten demnach mindestens eine Dosis, rund 41 Millionen gelten bereits als voll geimpft.

"Die Impfungen haben bereits Tausende Menschenleben in den USA gereffet", zitiert die Financial Times Tom Frieden, den früheren Direktor des US-Zentrums zur Seuchenkontrolle und Prävention. "Der rapide Rückgang der Todesfälle in Pflegeheimen und bei Menschen, die zuhause gepflegt werden, beweist anschaulich, dass Impfungen Leben retten."

In den USA wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca ist in den USA bisher nicht zugelassen.

Ab Mai für Alle

Biden hat versprochen, schon bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle rund 260 Millionen Erwachsenen im Land zu haben. Spätestens ab 1. Mai sollen alle Bundesstaaten zudem die Vereinbarung von Impfterminen für alle Bürger ermöglichen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Bisher werden bei der Terminvergabe meist noch Risikogruppen bevorzugt.

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