Spindelegger: Vorbereiten auf den nächsten Flüchtlingsstrom

Spindelegger: Vorbereiten auf den nächsten Flüchtlingsstrom
Europa braucht Asyl-Vorverfahren an der Außengrenze, sagt Michael Spindelegger, Leiter des Migrationsforschungszentrums in Wien.

In Wien startet am Mittwoch eine hochkarätige Ministerkonferenz zur Bekämpfung illegaler Migration an den östlichen Mittelmeerrouten. Neben Innen- und Integrationsministern sowie EU-Kommissaren nehmen auch Vertreter der Grenzschutzagentur Frontex sowie des Migrationsforschungszentrums ICMPD teil. Dessen Leiter, Ex-Vizekanzler Michael Spindelegger, drängt im Gespräch mit dem KURIER auf Asyl-Vorverfahren an den Außengrenzen und hofft auf den neuen Asyl-Pakt der EU-Kommission.

KURIER: Die Zahl der illegalen Grenzübertritte ist in Europa im ersten Halbjahr um ein Fünftel zurückgegangen, die Zahl der Asylanträge  geht auch zurück – zynisch könnte man sagen: Corona hat geschafft, was die Europäer sich gewünscht, aber nicht geschafft haben.
Michael Spindelegger: Mit der Corona-Pandemie und dem Lockdown gab’s de facto Grenzschließungen und kein freies Reisen mehr. Das war auch für Schlepper ein Lockdown, es gab kaum Möglichkeit, Personen illegal nach Europa zu schleusen.

Jetzt wurden wieder Schlepper verhaftet, die mit Segelbooten Flüchtlinge von Griechenland nach Italien bringen wollten – der Flüchtlingsstrom wird wieder wachsen?
Wir vermuten, dass mit besseren Wetterbedingungen und der Wiederkehr einer Normalität der Flüchtlingsstrom wieder einsetzt. Vielleicht nicht so stark, wie in den vergangenen Jahren. Aber das eigentlich Problem sind ja nicht die, die berechtigterweise um Asyl nachfragen, sondern jene, die die Gründe nur vorgeben und andere Zielsetzungen verfolgen.

Kommentare