Soros-Uni: Umzug nach Wien rückt näher

Soros-Uni: Umzug nach Wien rückt näher
Übersiedlung komplett oder zum Teil - Otto-Wagner-Spital neuer Standort

Seit mehr als vier Monaten liegt die neue Grundsatzvereinbarung zwischen Ungarn und der Central European University (CEU) auf dem Tisch von Premier Orbán. Der aber verzögert die Unterschrift unter den Vertrag, der der von George Soros gegründeten Privatuniversität eine Zukunft in Budapest sichern würde, weiterhin.

Viel Zeit aber bleibt Orbán nicht mehr. Sollte die Unterschrift bis Juni ausbleiben, wird die CEU voraussichtlich den kompletten Abzug aus Ungarn einleiten. Die gesamte Universität, mit all ihren Bachelor-, Master- und PhD-Lehrgängen, die von etwa 1500 Studenten besucht werden, würde dann nach Wien umziehen.

Als Standort in Wien ist seit längerem das Areal des Otto-Wagner-Spitals auf der Baumgartner Höhe vorgesehen, wie der KURIER berichtete. Ein Grundsatzabkommen zwischen Stadt und Universität ist schon im April unterzeichnet worden.

Erste Lehrgänge 2019

Als fix gilt, dass erste Lehrgänge im Herbst 2019 in Wien beginnen sollen. Die aufwendigen Zulassungsverfahren für die Universität und jeden einzelnen Lehrgang, die die Qualität von Lehre und Forschung sichern sollen, sind bereits am Laufen. Sollte es tatsächlich zum Totalabzug aus Budapest kommen, wäre der Vollbetrieb der Universität in Wien etwa drei Jahre später möglich.

Trotzdem gibt es weiterhin auch innerhalb der CEU massive Skepsis, ob man tatsächlich Ungarn zur Gänze räumen soll. Schließlich war es das grundlegende Anliegen von Soros, mit der Universität Wissenschaft, Lehre und dadurch auch die Gesellschaft in ehemals kommunistischen Ländern zu öffnen und für demokratische Meinungsvielfalt zu sorgen.

Dass man gerade jetzt, wo diese Meinungsvielfalt akut bedroht scheint, geht, sorgt auch unter dem akademischen Personal für Diskussionen. Auf jeden Fall will man die Studenten aus Ungarn und natürlich auch aus anderen Staaten des ehemaligen Ostblock mit großzügigen Stipendien nach Wien bringen. So will man Soros’ Idee treu bleiben. k. kramar

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