So reagieren Deutschland, Spanien & Co auf Omikron
Stille, aber wieder einmal keine unbeschwerte Weihnachtstage stehen 2021 an. Die steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen führen in vielen Ländern Europas zu strengeren Maßnahmen. Während etwa die Regierung in Den Haag die Menschen in einen harten Lockdown schickt, um die Infektionswelle zu bremsen, dominiert die Virusvariante Omikron bereits in Großbritannien. Am Sonntag wurden 12.133 neue Fälle gemeldet, am Freitag waren es noch rund 3.200. In London ließ Bürgermeister Sadiq Khan den Notstand ausrufen, um die Krankenhäuser bei der Bewältigung der Lage zu unterstützen.
Deutschland
Kein Lockdown vor Weihnachten, aber Kontaktbeschränkungen – das kündigte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an. Darauf wollten sich Dienstag Abend auch Bund und Länder einigen. Ab dem 28. Dezember sollen bei privaten Treffen nur noch zehn Personen zugelassen sein – das gilt für Geimpfte und Genesene.
Frankreich
Vier Monate vor den Präsidentschaftswahlen setzt die Regierung auf strengere Impfregeln anstelle eines pauschalen Lockdowns. Zudem soll eine dritte Injektion für Pflegekräfte und Feuerwehrleute verpflichtend werden. Mit Schutzimpfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren wurde bereits begonnen.
Italien
Rom erwägt ebenfalls neue Corona-Maßnahmen – von der Maskenpflicht im Freien, einem verpflichtenden negativen Test für Geimpfte und Genesene (2-G-Plus), wenn sie Kinos und Großveranstaltungen besuchen wollen, bis hin zu einer Impfpflicht für alle Beschäftigten. Bislang galt diese für jene, die im Gesundheitswesen, in Schulen sowie bei Polizei und Militär tätig sind.
Niederlande
Die Regierung in Den Haag verhängte kürzlich erneut einen strengen Lockdown, der bis 14. Jänner gelten soll. Bis auf Supermärkte mussten fast alle Geschäfte, Gaststätten, Kultur- und Sporteinrichtungen sowie Schulen schließen. Ausgangssperre gibt es keine, pro Haushalt sind zwei Gäste erlaubt, über Weihnachten und Silvester bis zu vier Personen.
Dänemark
Noch im September feierten die Dänen ihren „Freedom Day“, sämtliche Maßnahmen inklusive des Tragens einer Maske wurden aufgehoben. Nun ist die Lage eine andere. Omikron hat sich laut Gesundheitsminister Magnus Heunicke zur vorherrschenden Virus-Variante entwickelt. In dem Sechs-Millionen-Einwohner-Land gilt jetzt eine Art Teil-Lockdown: Freizeiteinrichtungen sind zu, Restaurants dürfen bis 23 Uhr offenbleiben.
Großbritannien
Im Vereinigten Königreich macht Omikron 60 Prozent aller Fälle aus. Nachdem die britische Regierung schärfere Maßnahmen (Maskenpflicht in Geschäften und Öffis; 3-G-Regel für Discos und Großveranstaltungen) beschlossen hat, steht ein Wellenbrecher-Lockdown nach Weihnachten zur Debatte.
Schweiz
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) schätzt den Omikron-Anteil bei den Neuansteckungen auf 10 bis 20 Prozent. „Omikron hat nicht nur an unsere Tür geklopft, sondern ist bereits eingetreten und macht sich in unserer guten Stube breit“, erklärte Patrick Mathys vom BAG. Der Bundesrat hat nun zu stärkeren Maßnahmen gegriffen: Innenräume in öffentlichen Einrichtungen (Restaurants, Kultur-, Sport- und Freizeitbetriebe) sind seit Montag nur für Geimpfte und Genesene zugänglich. Dort müsse zudem eine Maske getragen und es dürfe nur im Sitzen gegessen und getrunken werden, hieß es. In Discos und Bars brauchen Besucher zusätzlich einen Schnelltest. Außerdem führte die Regierung eine Homeoffice-Pflicht ein.
Spanien
Trotz einer hohen Impfrate von zirka 90 Prozent aller Menschen über zwölf Jahren steigen die Corona-Zahlen schnell an. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 377. Bis auf Katalonien setzen die Regionen noch auf relativ milde Maßnahmen: 3-G-Regel in öffentlichen Innenräumen, Beschränkungen bei Gaststätten, Kinos oder in Konzerthallen sowie eine Maskenpflicht, teils auch im Freien.
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