Sniper, Netzsperre, Tote: Geht es im Iran wirklich um den Benzinpreis?

Sniper, Netzsperre, Tote: Geht es im Iran wirklich um den Benzinpreis?
Seit Tagen rebelliert das iranische Volk, das Regime schlägt blutig zurück. Wieso eigentlich?

Sepideh Gholian hielt bei einer Demonstration in Khuzestan einen Zettel. „Ihr habt den Benzinpreis erhöht. Habt ihr die Löhne erhöht?“, stand darauf. Das war am Montag. Seither ist die junge Aktivistin verschwunden.

Seit 15. November gehen im Iran immer mehr Menschen auf die Straße, Tausende sollen von Sicherheitskräften inhaftiert worden sein. Was ihnen droht, wissen Angehörige von Ex-Häftlingen: „Prügel sind noch das Mindeste“, sagt eine Frau, die erzählt, dass ein Familienmitglied monatelang für die Teilnahme an Protesten in Haft war. Vergewaltigungen, Demütigungen und Morde seien Usus, berichtet Mansureh Mills von Amnesty.

In den vergangenen Tagen soll es noch brutaler zugegangen sein: Sicherheitskräfte sollen in Spitäler eingedrungen sein, um Verletzte und Getötete mitzunehmen. Deren Wunden sollen nicht als Beweismittel gegen das Regime dienen. 106 Tote kann Amnesty nachweisen, doch Mills glaubt, dass es zigmal mehr sind. „Und die Zahl der Todesopfer wird weiter steigen.“

 

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