Abschied von Italiens Cavaliere Silvio Berlusconi

Abschied von Italiens Cavaliere Silvio Berlusconi
Ministerpräsident, Milliardär, Medientycoon, geliebt und gehasst: Wie kein anderer prägte Berlusconi die politischen Jahrzehnte Italiens. Nun ist er mit 86 Jahren gestorben.

Erst am 30. März war Silvio Berlusconi nach einem viertägigen Aufenthalt im Krankenhaus entlassen worden. Damals hieß es, es handle sich um Routineuntersuchungen. Keine Woche später, am 5. April, wurde er wegen Atemprobleme und Verdacht auf Leukämie wieder eingeliefert. Jetzt ist er im Alter von 86 Jahren gestorben.

Je nach politischer Orientierung war Berlusconi Liebes- oder Hassobjekt: Seine Anhänger verziehen ihm Lügen, Interessenkonflikte zwischen seinem politischen Amt und seinem Medienimperium, Steuerhinterziehung und seine Eskapaden. Die bekannteste: die "Bunga-Bunga-Affäre", bei der ihm Sex-Partys mit Minderjährigen nachgesagt wurden. Die Marokkanerin Karima el-Mahroug alias "Ruby" kannte danach die ganze Welt.

Für seine Gegner war er Italiens Verdammnis schlechthin. Ein Blender, ohne Respekt vor den Institutionen und nur seine Interessen und Geschäfte im Blick. Keines seiner Versprechen habe er gehalten, im Gegenteil, das Land sei auch wegen ihm politisch und gesellschaftlich verroht.

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